Bild: SB/red
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Bereits am frühen Mittwochmorgen herrschte reges Treiben in der beschaulichen Wanderhütte, des Wandervereins Frohsinn in Oberwürzbach, die direkt am Premiumwanderweg, der Hüttenwandertour liegt.

Hüttenwirtin Daniela Malter hatte bereits alle Tische zurechtgerückt, damit die 10 Bestandserfasser in spe direkt loslegen konnten. Die beiden Referenten des Deutschen Wanderverbandes Liane Jordan und Hans-Georg Sievers waren aus Kassel zu der zweitägigen Schulung für Bestandserfasser Qualitätsweg ins Biosphärenreservat angereist. Initiiert wurde der 2-tägige Kurs von der Saarpfalz-Touristik, die den Saarpfalz-Kreis und das Biosphärenreservat Bliesgau zu einer Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“ ausbauen möchte, der „Königsklasse des Wanderns“. Eine Voraussetzung hierfür ist unter anderem die Schulung von Wegeverantwortlichen, die sich für ihre Region zum Bestandserfasser für Qualitätswege Wanderbares Deutschland ausbilden lassen.

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Die 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verwaltung, Vereinen und Verbänden hatten sich auch entsprechend wetterfest angezogen, denn neben einem theoretischen Teil mussten die zukünftigen Bestandserfasser auf der Hüttenwandertour ihr erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen. Auf der rund 4 Kilometer langen „Teststrecke“ wurden die Qualitätskriterien des Weges aufgenommen und auf Erhebungsbogen mit allerlei Farbstiften dokumentiert. Nachmittags erfolgte dann in der Hütte die Datenauswertung nach den verschiedenen Qualitätskriterien wie Wegebeschaffenheit, Wegebreite und Natursehenswürdigkeiten am Wegesrand wie beispielsweise der Eichertsfelsen oberhalb des Laichweihertals. Ein Kriterium war u.a. auch die Stille, die die Teilnehmer vom Farrenberg abwärts über pfadige Wege ins Laichweihertal erleben durften. Auch einige Besucher der Wanderhütte interessierten sich für die Veranstaltung, wie die sechs „Oberwürzbacher Wanderfrauen“, die jeden Mittwoch nach einer kleinen Wanderung hier einkehren. Sie fanden es gut, dass die Wege überprüft werden und eine entsprechende Beschilderung bekommen. Die Schulung schloss am ersten Tag mit der Vorstellung der Markierungsrichtlinien des Deutschen Wanderverbandes, damit die Wanderer sich im Wald gut orientieren können und ihr Ziel sicher erreichen. Am zweiten Schulungstag wurden die Kernkriterien für die verschiedenen Qualitätswanderwege vorgestellt, so zum Beispiel für die „Traumtour“, die zwischen 4 bis 25 Kilometer lang sein kann. Ein Kriterium ist hier u.a. dass mindestens 35 Prozent der Gesamtstrecke auf naturnahen Wegen verlaufen muss und mindestens vier Natur- und Kulturattraktionen bei einer Länge von 10 Kilometer aufweisen muss. Nach der Theorie ging es wieder nach draußen, um in der Praxis das Gelernte anzuwenden. Die Gruppe wanderte diesmal Richtung Staffel und Heckendalheim um hier eine Teilstrecke zu bewerten, die in Zukunft Teil des Wanderweges „Rund um Dalem“ werden soll. Auf diesen Teil freute sich besonders Christian Stolz vom Heimat- und Kulturverein Heckendalheim, der ebenfalls an der Schulung teilnahm, da der attraktive Höhen- und Klammweg von seinem Verein in jahrelanger Arbeit entwickelt wurde und turnusmäßig gepflegt wird.

v. links: Juliane Jordan, Hans-Georg Sievers und die Schulungsteilnehmer (ein Schulungsteilnehmer ist nicht auf dem Foto). Foto: Wolfgang Henn

Zum Abschluss der Schulung konnten die beiden Referenten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme an der Schulung zum Bestandserfasser für den „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ überreichen. Mit dieser Bescheinigung sind sie nun befugt, Wegedaten in der Saarpfalz für Qualitätswanderwege zu erheben. Wolfgang Henn, Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik und Kirsten Schwarz, zuständig für das Wanderprojekt bei der Saarpfalz-Touristik, bedankten sich bei den frischgebackenen Bestandserfassern für ihr Engagement im Wanderbereich. Sie hoben hervor, dass die Schulung von Bestandserfassern ist ein wichtiges Kriterium von insgesamt 44 Qualitätskriterien, die eine Qualitätsregion Wanderbares Deutschland erfüllen muss. Parallel wird die Wegeplanung für das rund 700 Kilometer lange Wegenetz abgeschlossen.

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Der LEADER-Förderantrag „auf dem Weg zur Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ wurde von der Saarpfalz-Touristik bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Biosphärenreservat Bliesgau gestellt. Die Lokale Aktionsgruppe bewertete den Antrag positiv und leitete zur Förderung aus LEADER-Mitteln an das Ministerium für Umwelt und Arbeitsschutz weiter. Auch im Ministerium wurde das Wanderprojekt positiv bewertet, sodass eine Zuwendung aus Mitteln des Landes und der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes – ELER) nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014 – 2020 (SEPL 2014-2020) im Rahmen von LEADER in Höhe von 59.981,95 € gewährt wurde.

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