Bereits vor drei Jahren hat ein Vergleichsportal festgestellt, dass Flugpreise während der schulfreien Sommerzeit um bis zu 60 % teurer sind. An diesem Umstand hat sich bis heute nichts geändert. 

„Dieses Gebaren der Fluggesellschaften empfinde ich als zutiefst ungerecht“, so Verbraucherschutzminister Reinhold Jost. Dies sei eine schlichte Benachteiligung von Familien mit schulpflichtigen Kindern, deren Situation, nur in dieser Zeit in Urlaub fliegen zu können, zur Gewinnmaximierung schamlos ausgenützt werde.

Den Ratschlag zu geben, möglichst frühzeitig zu buchen, nütze auch nur bedingt. Denn die Buchungssteuerung mit dem Algorithmus „Schulferien berücksichtigen“ hat längst das Angebot an preiswerten Plätzen zusammengestrichen.

Ein solches Algorithmen-gestütztes Programm prognostiziert die Nachfrage in einer bestimmten Zeit oder zu einem bestimmten Ereignis. Ausgangspunkt ist der kalkulierte Verkauf von günstigen und teuren Plätzen eines Flugs. So berücksichtigt der zugrunde gelegte Algorithmus das Ereignis Europapokalspiel in München ebenso wie das Zeitfenster Schulferien. Da die Auslastung von Flugzeugen immer eine Mischkalkulation ist, werden bei diesen zu erwartenden Ereignissen, bei denen die Nachfrage groß sein wird, von vorneherein nur wenige günstige Plätze angeboten.

„Deutlich wird einmal mehr, wie wichtig es ist, Algorithmen zu hinterfragen, die zu sozialer Ungerechtigkeit führen“, so der Verbraucherschutzminister. „Wir werden das Thema Algorithmen bei unserem Verbraucherpoltischen Forum und Verbändegespräch am 11. September in Berlin ansprechen.“

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