HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Uwe Conradt, LL.M. hat gestern sein Amt als Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) angetreten. Er möchte die bisherigen Projekte und Aufgaben der LMS fortführen, aber auch neue Schwerpunkte setzen.
Conradt kündigte an, die erfolgreiche Arbeit der LMS im Bereich der Medienkompetenzförderung fortzuführen und auch weiterhin an aktuelle Entwicklungen anzupassen. „Die Digitalisierung und die mit ihr verbundene Konvergenz der Medien, aber auch Entwicklungen wie die zunehmende Durchdringung des Alltags durch Systeme der künstlichen Intelligenz verstärken das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung. Durch maßgeschneiderte Angebote wollen wir für die Saarländerinnen und Saarländer auch in Zukunft DER Ansprechpartner in Sachen Medienkompetenzförderung sein“, so Conradt.
Einen Schwerpunkt wird die LMS bei ihren landes- und bundesweiten Aufgaben zur Gewährleistung der Medienfreiheiten und zur Sicherung der Meinungsvielfalt setzen. Dabei geht es neben den schwerpunktmäßig rundfunktypischen regulatorischen Aufgaben im Saarland auch um die Regulierung von Plattformen, die Sicherung der Netzneutralität und die Förderung der Anbietervielfalt im Rahmen ihrer bundesweiten Aufgaben.
„Ob Google, Apple, Samsung oder Amazon – alle haben sich zu Anbietern von Content-Plattformen entwickelt, obwohl sie ursprünglich aus anderen Bereichen kamen. Wer Geräte herstellt, die Infrastruktur bereitstellt, das Betriebssystem auf Geräten von Drittanbietern kontrolliert oder durch Analyse von großen Datenmengen (´Big-Data´) das Nutzerverhalten steuert und sein Angebot nutzt, um Einfluss auf die Mediennutzung der Menschen zu nehmen, schränkt damit möglicherweise nicht nur individuelle Freiheitsrechte ein, sondern ist eine potenzielle Gefahr für die Meinungsfreiheit als solche. Mit Blick auf bestehende Problemlagen ist es Aufgabe der Landesmedienanstalten, ihren verfassungsrechtlichen Auftrag zur Gewährleistung der Meinungsfreiheit verstärkt in den Fokus zu nehmen. Es geht darum, die anerkannte Medienvielfalt in Deutschland zu erhalten und damit Bedrohungen der Meinungsfreiheit entschlossen entgegenzutreten. Hierzu bedarf es im Einzelfall auch neuer Kompetenzen für die Landesmedienanstalten“, so Conradt.
Ein Herzensanliegen des neuen Direktors ist auch die Durchsetzung eines effektiven und kohärenten Jugendmedienschutzes im Internet. „Ob Cybermobbing, sexuelle Belästigung, politischer Extremismus oder andere unzulässige und entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte, die Gefährdungslage ist trotz bestehender rechtlicher Vorgaben sehr hoch. Jugendmedienschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die zeitgemäße und an der Lebenswirklichkeit orientierte Schutzkonzepte braucht. Hierzu bedarf es einer effektiveren Zusammenarbeit der zuständigen Aufsichtsbehörden, einer aufgabengerechten Ausstattung und einer strukturellen Stärkung“, so Conradt abschließend.
Zur Person:
Uwe Conradt wurde am 31. März 1977 in Saarbrücken geboren. Nach seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der Universität des Saarlandes arbeitete der Diplom-Kaufmann von Juli 2003 bis August 2012 als Leiter der Abteilung für Finanzen, Verwaltung und Projektmanagement bei der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und war von 2009 bis 2012 zusätzlich als Prokurist der Gesellschaft zur Medienförderung Saarland – Saarland Medien – mbH tätig. 2012 absolvierte er den Weiterbildungsstudiengang Medienrecht an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz mit dem Abschluss Master of Laws (LL.M.). Von August 2012 bis April 2016 war Conradt Abgeordneter des Saarländischen Landtages und übernahm dort u. a. die Aufgabe des medien- und jugendpolitischen Sprechers der CDU Landtagsfraktion.
Als Direktor der LMS ist Conradt auch Mitglied der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) sowie des Fachausschusses 1 – Regulierung.
Zudem gehört er seit Juni 2009 dem Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken und seit 2013 dem Institut für Europäisches Medienrecht e. V. an. 2014 wurde er darüber hinaus in das Netzwerk Medien und Regulierung der CDU Deutschlands berufen. Uwe Conradt ist verheiratet und hat drei Töchter.
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