HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Laut Angaben des Saarländischen Rundfunks sind zurzeit an saarländischen Grundschulen vier Schulleiter- und 13 Konrektorenstellen unbesetzt. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:
“Die Probleme bei der Besetzung vakanter Schulleiter- und Konrektorenstellen an Grundschulen im Saarland sind hausgemacht. Aufgrund des Sparkurses im Bildungsbereich sind vor allem die Schulleiterinnen und Schulleiter schon aufgrund ihrer hohen Unterrichtsverpflichtung häufig überlastet. Darüber hinaus gibt es an manchen Grundschulen kein Sekretariat, wodurch zusätzliche Verwaltungsaufgaben auf sie zukommen. Dies alles führt zu einem Attraktivitätsverlust von Rektorenposten, der sich in der hohen Zahl unbesetzter Stellen widerspiegelt.
Es ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, dass Bildungsminister Commerçon perspektivisch an allen Grundschulen im Land Konrektorenstellen einrichten will, um die Schulleiter ein Stück weit zu entlasten. Diese Maßnahme wird jedoch wirkungslos bleiben, wenn es weiterhin zu wenige Bewerber für vakante Konrektorenstellen gibt. Um tatsächliche Anreize für Lehrerinnen und Lehrer zu schaffen, sich um einen Schulleiter- oder Konrektorenposten zu bewerben, müssen die Arbeitsbedingungen dringend verbessert werden. An dieser Stelle bleibt Minister Commerçon konkrete Vorschläge schuldig.
Wir fordern  zum einen, die Unterrichtsverpflichtung sowohl für Rektoren- als auch Konrektoren abzusenken. Zum anderen muss Minister Commerçon das Verfahren zur Beförderung von Lehrerinnen und Lehrern reformieren und die Beförderungswartezeit für Grundschulleiter deutlich verkürzen. Bislang müssen diese mindestens zwei Jahre im Amt sein, bevor sie in eine höhere Besoldungsgruppe aufsteigen können. Wir halten dies aufgrund der hohen Belastung durch Unterricht und Verwaltungsaufgaben für unzumutbar. Darüber hinaus fordern wir von Minister Commerçon, die Zulagenverordnung für Lehrkräfte zu überarbeiten mit dem Ziel, die Bezahlung von Rektorinnen und Rektoren sowie ihrer Stellvertreter grundsätzlich zu verbessern.”
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