Ziel ist es unter anderem, den Austausch zwischen israelischen und saarländischen Lehrer_innen und Mitarbeiter_innen der jeweiligen Bildungsbehörden zu intensivieren. Darüber hinaus soll das gegenseitige Verständnis für die Geschichte, die Kultur und die Gegenwart Israels und des Saarlandes weiterentwickelt werden. Beide Länder wollen damit die Gedenkstättenpädagogik fördern und vertiefen. Bildungsminister Ulrich Commerçon wird Ende Mai nach Israel reisen, um die gemeinsame Absichtserklärung zu unterzeichnen.

Richard Bermann, der Vorstandsvorsitzende der Synagogengemeinde Saar, zeigte sich tief bestürzt über den Vorfall in Gonnesweiler. Nahezu jährlich komme es im Saarland und in der unmittelbaren Nachbarschaft zu vergleichbaren antisemitischen Anschlägen auf jüdische Bestattungsorte, so zuletzt 2015 in Sarre-Union und in Tholey, 2016 in Merzig und 2017 in Waldwisse. Der Friedhof in Gonnesweiler sei in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Anschlägen gewesen: 1973, 1974 und 1997.

Zusammen mit dem Landesdenkmalamt und den jeweiligen Gemeinden versucht die Synagogengemeinde Saar, die jeweiligen Schäden so rasch wie möglich zu beheben und die Friedhöfe wieder in einen würdigen Stand zu versetzen.

Die beiden umgeworfenen Stelen sind die Grabsteine zweier Frauen. Die eine bezeichnete das Grab der 1867 verstorbenen Karoline Baum geb. Eisenkrämer, eine Tochter des Simmertaler Lehrers Marcus Eisenkrämer. Die andere, die nun zerbrochen ist, kennzeichnet das Grab der 1895 im Alter von 75 Jahren verstorbenen, ledig gebliebenen Viehhändlerstochter Rosa Kahn. 

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