Im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei hat Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstag (4.4.17) Prof. Dr. Klaus Steinbach den Saarländischen Verdienstorden verliehen.
Mit der höchsten Auszeichnung des Saarlandes würdigt die saarländische Regierungschefin das berufliche und ehrenamtliche Engagement des Ausgezeichneten, der sich durch seine vielfältigen Tätigkeiten große Verdienste um den saarländischen Sport und die Sportmedizin erworben hat. „Das hohe persönliche Engagement von Prof. Dr. Klaus Steinbach als renommierter Sportmediziner und als ehemaliger Spitzensportler ist beispielhaft. Seit vielen Jahren setzt sich Professor Steinbach auch in vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Spitzen- und Breitensport und als Sportmediziner für die Verbesserung der Gesundheitsprävention und effektive Rehatherapien ein. Mit seinen langjährigen und von Erfolg gekennzeichneten Leistungen hat sich Prof. Dr. Klaus Steinbach Verdienste um die sportmedizinische Versorgung im Saarland und um den Sport in Deutschland erworben, die eine Auszeichnung mit dem Saarländi-schen Verdienstorden rechtfertigen.“
Klaus Steinbach, 1953 in Kleve geboren, studierte von 1976 bis 1983 in Homburg am Universitätsklinikum des Saarlandes Medizin und promovierte 1986 bei Prof. Dr. Wilfried Kindermann über das Thema „Untersuchungen zur Wertigkeit der Fahrradergometrie zur Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung im Schwimmsport.“ Ende der 60er Jahre zog er ins Saarland und trainierte in der neu gegründeten DSV-Schule Max-Ritter. Mit seinem damaligen Trainer Horst Planert gelang es Klaus Steinbach 1976 als erstem Schwimmer weltweit, 100 m Freistil unter 50 Sekunden zu schwimmen.
Im Laufe seiner aktiven Sportlerkarriere als Weltklasseschwimmer, die er 1980 beendete, wurde Klaus Steinbach 25 mal Deutscher Meister, errang fünf Europameistertitel in verschiedenen Staffelwettbewerben, wurde 1975 Weltmeister mit der 4 x 200-Meter-Freistilstaffel, viermal Vize-Weltmeister, holte olympisches Silber und olympische Bronze, stellte insgesamt neun Europarekorde sowie acht Weltrekorde auf.
Nach seiner Sportlerkarriere war er zunächst von 1989 bis 1991 Chefarzt der Orthopädie im baden-württembergischen Bad Urach. 1992 folgte Steinbach dem Ruf als Chefarzt für Orthopädie und Sportmedizin an die Hochwaldkliniken in Weiskirchen im Saarland. 1997 wurde er dort zum Ärztlichen Direktor befördert. Eine weitere Karriere als Sportfunktionär startete Professor Steinbach bereits 1981 als persönliches Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland.
Für die Deutsche Sporthilfe (DSH) war er von 1989 bis 2003 Mitglied im Gutachterausschuss und 1996 Mannschaftsarzt des NOK bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Seit 1997 ist Klaus Steinbach Präsidiumsmitglied des NOK, ab dem 03.11.2002 dessen Präsident. Seine Amtszeit endete mit der Fusion von NOK und DSB zum Deutschen Olympischen Sportbund im Jahr 2006.
Von 1997 bis 2003 setzte sich Professor Steinbach als Gründungsvorsitzender der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) Saarland ein und war 2000 Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft und Mitglied der Medizinischen und Anti-Doping-Kommission des Europäischen Olympischen Komitees (EOC).
Seit 2003 ist Klaus Steinbach Zweiter Vorsitzender der DSH und Mitglied der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und leitete 2015 als EOC Chief Medical Officer die gesamte medizinische Betreuung bei den ersten Europäischen Spielen in Baku.
Darüber hinaus ist Klaus Steinbach Mitglied im Aufsichtsrat der Stiftung Deutsche Sporthilfe.