HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Das Virus der Blauzungenkrankheit nähert sich dem Saarland. Im Departement Meuse in Frankreich ist die Tierseuche erneut nachgewiesen worden. Das für den Export vorgesehene Rind wurde in einer Sammelstelle positiv getestet. Der Herkunftsbestand und seine Umgebung waren bisher nicht von Blauzunge betroffen. Frankreich führt gerade weitere Ermittlungen und Untersuchungen durch, um abzuklären, ob das Virus in dem Departement zirkuliert. Der Herkunftsbestand in Meuse liegt weniger als 150 km von der saarländischen Grenze entfernt.
Die Impfung ist das einzige Mittel, um Wiederkäuer vor einer Infektion zu schützen. „Wir empfehlen deshalb den Landwirten, ihre Rinder, Schafe und Ziegen vorbeugend und mit Zustimmung der zuständigen Behörde zu impfen. Alle Tierhalter und Tierärzte sind aufgefordert, besonders wachsam zu sein und bei ersten Anzeichen der Krankheit sofort die Veterinärbehörde zu informieren“, so Landwirtschaftsminister Reinhold Jost.
Die ursprünglichen Seuchenfälle waren im September 2015 in der Mitte von Frankreich aufgetreten. Aber auch in diesem Sommer gab es in Frankreich mehr als 100 Neuinfektionen. Das erkrankte Rind im Departement Meuse ist bislang der einzige Fall im Norden des Landes, so dass noch nicht klar ist, ob das Virus vom Serotyp 8 (BTV 8) dort bereits aktiv durch infizierte Überträger ausgebreitet wird. Es wird daher noch von der Einrichtung einer Restriktionszone im Saarland abgesehen. Auch Belgien und Luxemburg wollen noch mit der Einrichtung einer Sperrzone warten. Ein Wiederkäuer darf eine Sperrzone nur verlassen, wenn er geimpft wurde oder nachdem labordiagnostisch nachgewiesen wurde, dass das Tier nicht infiziert ist.
Hintergrund:
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung, die durch kleine blutsaugende Mücken, sogenannte Gnitzen, übertragen wird. Die Abkürzung für das Virus,  BTV, kommt aus dem Englischen: Bluetongue-Virus.
Betroffen sind insbesondere Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Wildwiederkäuer. Die Tiere zeigen Schwellungen und Läsionen an Nase und Maul, Bindehautentzündung mit Tränenfluss, Entzündungen an Euter und Zitzen, Lahmheit und Apathie. In schweren Fällen kommt es durch die Schwellungen am Kopf zu Atemproblemen, Speicheln, zum Ablösen der Klauenschuhe und Festliegen der Tiere. Für den Menschen besteht keine Gefahr. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.
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