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Das Saarland legt ein neues Corona-Aufholprogramm zur Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen auf. Auch für die verstärkte Schulsozialarbeit im Rahmen des Aufholprogramms ist die Anschlussfinanzierung mit 1,5 Millionen Euro Landesmitteln sichergestellt.

„Die Corona-Krisen-Folgen für Kinder und Jugendliche an unseren Schulen aufzuarbeiten, bleibt weiterhin unsere Aufgabe. Die vielfach entstandenen Herausforderungen in der sozial-emotionalen Entwicklung sowie auch bei Schlüsselkompetenzen wie dem Lesen, Schreiben und Rechnen, sind nicht kurzfristig mit einem Aktionsprogramm aufzuarbeiten. Das haben uns auch die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends vom Oktober 2022 nochmal sehr deutlich aufgezeigt. Deshalb freut es mich umso mehr, dass es uns als Land gelungen ist, ein eigenes Aufholprogramm – das saarländische Corona-Aufholprogramm II – auf die Beine zu stellen. Damit kann an den Schulen weiterhin bewährtes Unterstützungspersonal über externe Partner zur Förderung der Schülerinnen und Schüler beschäftigt werden und auch die verstärkte Schulsozialarbeit wird weiter zur Verfügung stehen“, so Streichert-Clivot.

Sozial- und Arbeitsminister Dr. Magnus Jung dazu: „Kinder und Jugendliche haben unter der Corona-Pandemie in den letzten drei Jahren auf vieles verzichten müssen. Ressortübergreifend haben wir daher sehr gerne das Bildungsministerium unterstützt und eine Finanzierung im Rahmen des ESF-Programm auf den Weg gebracht. Dieser Schwerpunkt ist wichtig, weil sich nach wie vor zeigt, dass die Folgen der Corona-Pandemie bei Schülerinnen und Schülern abgemildert werden müssen. Auch bei der Antragsbewilligung des saarländischen Corona-Aufholprogramms werden wir eng zusammenarbeiten. Ich bedanke mich hier sehr herzlich bei meiner Kollegin Christine Streichert-Clivot.“

Das saarländische Corona-Aufholprogramm II umfasst 4,7 Millionen Euro für die Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen. Es schließt nahtlos an das Ende Januar auslaufende Bund-Länder-Aktionsprogramm an und läuft bis Ende des Jahres 2023. Finanziert wird das Programm über EU-REACT-Mittel, also Mittel des Europäischen Sozialfonds, um die sich die Landesregierung bemüht hat. Dies ist gelungen in guter Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (MASFuG) und dem Ministerium für Bildung und Kultur (MBK). Die organisatorische Abwicklung des Programms erfolgt beim MASFuG.

Mit einem Schulbudget können Schulen wie auch bisher standortspezifische Fördermaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen planen und durchführen. Die Kalkulation der Schulbudgets erfolgt analog zum nun auslaufenden Aktionsprogramm mit 10.000 Euro Sockelbetrag pro Schule. Beim saarländischen Corona-Aufholprogramm II werden die Mittel entsprechend eines Sozialfaktors und der Schülerzahl zugewiesen. Grundschulen und Gemeinschaftsschulen werden dabei besonders stark berücksichtigt, was auch vor dem Hintergrund der letzten IQB-Bildungstrend-Ergebnisse folgerichtig ist.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK (SWK) empfiehlt in ihrem Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule“ (vorgestellt im Dezember 2022) den systematischen Einsatz von Diagnose- und Förderinstrumenten, um Schüler passgenauer fördern zu können. Schulbudgets für Diagnose- und Fördermaterialien sind im Rahmen der REACT-Förderung nicht abbildbar. Analog zum auslaufenden Aktionsprogramm sind deshalb ab Februar 2023 gesonderte Diagnose- und Förderbudgets in Höhe von 1.300 Euro pro Schule vorgesehen, insgesamt stehen weitere 450.000 Euro zur Verfügung. Bereits eingeführte Materialien und -instrumente können auf diese Weise weitergeführt (z. B. das digitale Diagnose- und Förderinstrument „Meister Cody“) sowie zum Beispiel auch andere benötigte Materialien zur Förderung von Schülern aus der Ukraine angeschafft werden.

Das Land finanziert die verstärkte Schulsozialarbeit mit 1,5 Millionen Euro – vorerst befristet bis Ende des Jahres 2023. Im Unterschied zur ansonsten paritätischen Finanzierung zwischen Land und Landkreisen bzw. Regionalverband Saarbrücken wird das neue Programm vollständig durch das Land finanziert. Arbeitsschwerpunkte der Schulsozialarbeiter sind hier Schulverweigerung bzw. Schulabstinenz. Sie leisten auch aufsuchende Sozialarbeit und unterstützen die Vernetzung mit den schulpsychologischen Diensten.

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