HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
„Menschen mit Demenzerkrankungen sollen ein würdiges Leben führen, am sozialen Leben teilhaben können und die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung erhalten“, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Mit dem „Ersten Saarländischen Demenzplan“ wurde letztes Jahr der Startschuss für eine Reihe von Maßnahmen markiert, um „gemeinsam für ein demenzfreundliches Saarland“ aufzutreten. Die ersten Schritte werden aktuell umgesetzt.
„Der Welt-Alzheimertag ist ein wichtiger Bestandteil, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und so dieses wichtige Thema in den Mittelpunkt zu rücken. Auch hiermit wird ein Beitrag dazu geleistet, dieses Tabuthema mehr an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein menschenwürdiges Leben für die Betroffenen zu ermöglichen, sie angemessen und bedürfnisgerecht zu versorgen und ihre Angehörigen zu unterstützen, ist eine sozial- und familienpolitische Aufgabe“, sagte Bachmann.
Das Saarland leidet besonders unter der Alterung und dem Rückgang der Bevölkerung. Berechnungen ergaben für das Saarland eine Zahl von ca. 21.000 Demenzkranken in der Altersgruppe der insgesamt 224.977 Menschen über 65 Jahre. Damit leiden 9,3 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer ab 65 Jahren an einer Demenz. Der Großteil dementiell Erkrankter wird in der eigenen Häuslichkeit versorgt.
Insgesamt 29 Maßnahmen wurden unter Beteiligung regionaler Akteure entwickelt, um Lösungen für den erhöhten Bedarf an qualifizierter Beratung und Unterstützung Angehöriger zu präsentieren. „Zu den Maßnahmen gehören allerdings auch solche, die die Gesellschaft auf den Umgang mit demenkranken Menschen sensibilisieren sollen“, so die saarländische Gesundheitsministerin.
Neben Schulungen in der öffentlichen Verwaltung, bei Rettungskräften und Polizei, aber auch in Banken oder im Einzelhandel, zählen eine bis Ende September laufende Befragung Angehöriger von demenzkranken Menschen zum Maßnahmenkatalog. Aus dieser Befragung sollen Erkenntnisse und Lösungen entwickelt werden, um häusliche Betreuung und Versorgung zu optimieren.
Zudem hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zusammen mit dem Saarländischen Museumsverband  Erinnerungskoffer im Einsatz, die Unikate aus der Kindheit älterer Menschen im Saarland enthalten, um so den Umgang mit Demenzkranken zu erleichtern.
„Unabdingbar ist es, einen emotionalen Zugang zu den Erkrankten zu schaffen. Das ist die Wertschätzung, die sie brauchen und wofür wir alle sensibilisiert werden müssen.“
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