„Der Wille, vermeidbaren Motorenlärm verursacht durch Klappenauspuffanlagen zu unterbinden, ist da, die Umsetzung hält aber noch einige Herausforderungen bereit“, so das Fazit des saarländischen Umweltministers Reinhold Jost.
Bereits zum zweiten Mal befasste sich die Umweltministerkonferenz (UMK) jetzt mit diesem Thema und entsprechenden Forderungen, die auf eine Initiative des Saarlandes zurückgehen. Zwischenzeitlich hatten auch die Länderminister der Verkehrsressorts auf Bitten der Umweltminister den Umgang mit unnötig lauten Auspuffanlagen diskutiert und den für Umwelt zuständigen Kollegen den Rücken gestärkt.
Die Umweltminister stellten nun in Hamburg unisono fest, dass „übermäßige Geräuschemissionen fast ausnahmslos durch rücksichtsloses Verhalten von Kraftfahrzeugführern, manipulative Eingriffe in die Schalldämpferanlagen von Kraftfahrzeugen sowie die Ausnutzung rechtlicher Grauzonen durch einige Hersteller entstehen“. Sie forderten deshalb wirksame Verkehrskontrollen mit Lärmmessungen. Bisher sind Messungen lediglich bei Motorrädern ab dem Baujahr 2017 möglich.
In diesem Zusammenhang bittet die UMK den Bund, sich auf EU-Ebene für eine Mitführungspflicht der EG-Übereinstimmungsbescheinigung für Fahrzeug- und Tuningteile einzusetzen. Zumindest bei den nachträglich eingebauten Anlagen ließen sich so bei Verkehrskontrollen diejenigen Ersatzschalldämpferanlagen auffinden, die über keine Typengenehmigung verfügen. Die Umweltminister schlossen sich zudem der Forderung der Verkehrsminister an den Bund an, die notwendigen Regelungen für Fahrgeräuschmessungen im Rahmen von Verkehrskontrollen bei allen Fahrzeugen schnellstmöglich zu schaffen und die noch ausstehenden rechtlichen Anpassungen voranzutreiben.
Minister Jost: „Klappenauspuffanlagen erfüllen keinerlei Funktion, außer unnötigen und ohrenbetäubenden Lärm zu erzeugen. Dem müssen wir einen Riegel vorschieben. Das ist nicht einfach – wegen rechtlicher Grauzonen und aufgrund harmonisierter Vorschriften auf EU- und UN-Ebene. Aber das soll uns nicht abschrecken. Wir haben für unsere saarländische Initiative inzwischen viele Mitstreiter gefunden. Wir bleiben dran, und wir haben gute Argumente für unser Anliegen.“