HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Am Sonntag, dem 25.09.2016 fand die vierte Europa-Matinée „Das Saarland und die Frankreichstrategie“ im Gymnasium Johanneum statt – diesmal mit Europaminister Stephan Toscani. Gemeinsam mit Dr. Richard Weber (Präsident IHK Saarland und Eurochambres) diskutierte er über Inhalte und Chancen der Frankreichstrategie für Politik und Wirtschaft.
Der Veranstaltungsort stand dabei symbolisch für die Ziele und Ambitionen der Frankreichstrategie. Europaminister Stephan Toscani nannte das Johanneum eine Schule, die Europa im Herzen trage. Denn die Schule ermöglicht es den Schülern u.a., den Doppelabschluss „AbiBac“ zu erwerben und damit erhalten sie nicht nur eine Doppelqualifikation, sondern größere berufliche Chancen sowie interkulturelle Kompetenzen. „Ihr seid die Zukunft Europas“, so Stephan Toscani an die Schüler gerichtet.
Zum Stellenwert der Strategie sagte Minister Stephan Toscani: „Die Frankreichstrategie ist ein Markenzeichen des Landes. Sie ist eine Vision.“ Ihr vorrangiges Ziel sei es, das Saarland zum ersten mehrsprachigen Bundesland der Bundesrepublik zu entwickeln. „Die Mehrsprachigkeit ist kein Selbstzweck, sondern unterstützt das Saarland, als europäische Referenzregion zusätzliche Chancen zu entwickeln.“
Er hob die Bedeutung des Saarlandes als Brücke zwischen Frankreich und Deutschland hervor und erklärte: „Das Saarland ist das Bundesland mit der höchsten Frankreichkompetenz, insbesondere in den Bereichen Politik, Kultur und Wirtschaft.“
Die Reaktionen auf die Frankreichstrategie bezeichnete Minister Stephan Toscani als positiv: „Auch die Wirtschaft profitiert davon. Wichtige saarländische Unternehmen haben Produktionsstätten in Frankreich, so z. B. auch die Karlsberg Brauerei. Andere Firmen wie etwa Michelin in Homburg beschäftigen zahlreiche französische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die SaarLB erwirtschaftet einen guten Teil ihres Umsatzes mit ihrem Frankreichgeschäft. “
Im Bereich der Wirtschaft könne man auf ein stabiles Fundament zurückgreifen. Dr. Richard Weber, Präsident der IHK Saarland und von Eurochambres, erläuterte im Anschluss die Verflechtungen zwischen saarländischer und französischer Wirtschaft und die Chancen, die sich deutschen und saarländischen Unternehmen durch die Frankreichstrategie bieten.
„Wir sind überzeugt, dass die Grenzregionen die Impulsgeber der europäischen Einigung sind“, sagte Minister Stephan Toscani zur Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarn. Dazu gehöre auch das internationale Auftreten des Saarlandes, zum Beispiel durch die vom Saarland und dem Elsaß gemeinsam betriebene Vertretung in Brüssel sowie das im März neu eröffnete Büro des Saarlandes in Paris. „Wir wollen das Saarland als deutsch-französisches Kompetenzzentrum profilieren, als Tor nach Deutschland, als Ort gelebten deutsch-französischen Miteinanders“, so der Minister abschließend.
Hintergrund: Die Europa-Matinée fand bereits zum vierten Mal statt und verfolgt das Ziel, zusammen mit Gesprächspartnern aus Politik, Kultur und Wirtschaft die verschiedenen Aspekte der Frankreichstrategie zu beleuchten.
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