Mit Befremden hat DIE LINKE im Kreis und in der Stadt Merzig die Nachricht über den Rückbau der beiden Ampelanlagen in der Ortsdurchfahrt Besseringen zur Kenntnis genommen.
Dazu erklärt Dagmar Ensch-Engel, MdL und LINKE-Kreisvorsitzende: „Die beiden Ampeln sind mit einem Akustiksignal versehen und somit ein Hilfsmittel für blinde- und sehbehinderte Menschen. Die Ampeln haben seit Jahren dazu geführt, dass nicht nur unsere älteren und behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürger sicher am Straßenverkehr teilnehmen konnten, sondern auch Schulkinder und alle Bürgerinnen und Bürger.”
Nunmehr sollen beide Ampeln aus Kostengründen abgebaut werden, und das ohne Rücksprache mit dem Ortsvorsteher oder den Behindertenverbänden. Diese Vorgehensweise sei so nicht hinnehmbar, so Ensch-Engel.
„Die Stadt Merzig ist in Sachen Verkehrspolitik ohnehin in der Kritik, denn bei einer Ampellösung am Kauflandkreisel spielen Kosten keine Rolle, aber in den Ortsteilen sollen Maßnahmen, die für Verkehrssicherheit sorgen, wegfallen?”
Besseringen sei ein Strassendorf, und die Hauptstraße sei, trotz Umgehung, nach wie vor stark befahren und lade allzu oft zum Schnellfahren ein. „Wenn die Stadt die Ampeln entfernen will“, so Ensch-Engel weiter, „muss zumindest dafür gesorgt werden, dass beleuchtete Zebrastreifen mit entsprechenden Hinweisschildern und 30er Zonen mindesten 150 m vor den Übergängen eingerichtet werden. Allerdings hat man damit die Sicherheit für Sehbehinderte nicht ersetzt.”
DIE LINKE fordert deshalb die Verwaltung auf, diese Entscheidung zu überdenken und zusammen mit dem Ortsvorsteher und den Behindertenverbänden nach einer tragbaren Lösung zu suchen. „Sicherheit und Teilhabe behinderter Menschen am Straßenverkehr darf nicht am Geld scheitern, zumal es auch hier Möglichkeiten gibt, die Betriebskosten um bis zu 80 Prozent zu senken, beispielsweise durch die Umstellung auf LED- Technik”, so Ensch-Engel abschließend.
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