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Seite 4: Hintergrundinformationen zum damaligen Verfahren

4. Hintergrundinformationen zum damaligen Verfahren 

Da die Vision als ein umfassendes und zivilgesellschaftliches Projekt angelegt war, sollte die aus den Vorschlägen für die Eckpunkte zu entwickelnde strategische Ausrichtung in mehreren Stufen erfolgen. Zunächst bildete der Entwurf der Eckpunkte die Grundlage für die Einbeziehung der Öffentlichkeit. Institutionen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft des Saarlandes sowie Kooperationspartner des Landes aus Frankreich, Deutschland und Europa wurden bei der folgenden Diskussion um die strategische Ausrichtung und eventuelle spätere Umsetzung von vorne herein einbezogen. 

Im Rahmen dieses Anhörungsverfahrens wurden 740 Verbände, Organisationen, Behörden, Kammern und viele mehr eingeladen, sich zu beteiligen. Zahlreiche Saarländerinnen und Saarländer haben sich zudem mit Briefen und auf einer Website an der Diskussion beteiligt. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv und es zeigte sich, dass die Vision, das Saarland innerhalb einer Generation mehrsprachig zu machen, von einer breiten Mehrheit geteilt wurde. 

Die Ergebnisse dieses Anhörungsverfahrens führten im Rahmen der 100. Sitzung des Ministerrates im Januar 2015 nach Auswertung und Abstimmung innerhalb der Landesregierung letztendlich zur Beschlussfassung über die Frankreichstrategie und zur Entscheidung über die Umsetzung im Rahmen von Maßnahmenpaketen. 

So wurde aus der 2014 vorgestellten Vision der Mehrsprachigkeit des Landes in einer Generation durch das Anhörungsverfahren das Ziel der Mehrsprachigkeit des Landes in einer Generation. Durch das Konsultationsverfahren wurden die Vorschläge für die Eckpunkte deutlich geschärft, so dass sich auf Basis der Auswertung der Stellungnahmen letztendlich drei Meta-Ziele ergaben, die die Eckpunkte seitdem ergänzen. 

1. Generieren wirtschaftlicher Prosperität auf der Basis der Mehrsprachigkeit und der Frankreichkompetenz des Saarlandes. 

2. Nutzung des politischen Gestaltungsspielraums, der sich aus der Rolle als einziges mehrsprachiges Bundesland ergibt. 

3. Schaffung einer europäischen Referenzregion auf der Basis einer bewusst freiwilligen Entscheidung zur Mehrsprachigkeit im Sinne der Barcelona- und Lissabonbeschlüsse der EU. 

Mit der Entscheidung, diese Strategie auf einer Zeitachse von 30 Jahren in der Folge umzusetzen wurde vereinbart, dass dies in Form von kurz-, mittel-, und langfristigen Maßnahmenpaketen erfolgen sollte. In jeweils so genannten feuille de route von 2-3 Jahren sollten die Umsetzungsschritte und Maßnahmen festgelegt werden. Der Umsetzungsprozess erfolgt also in Teilschritten. 

Das erste Maßnahmenpaket, die so genannte feuille de route 1 wurde ebenfalls im Januar 2015 für die Jahre 2015 und 16 beschlossen. 

Nachdem alle Maßnahmen aus dieser feuille de route 1 erfolgreich abgeschlossen werden konnten wurde im September 2016 der aktuell geltende neue Fahrplan, die feuille de route 2017-2019 beschlossen. Sie zielt darauf ab, die guten Erfahrungen und Ergebnisse bei der Umsetzung für die Jahre 2015 und 16 zu sichern und weiter zu entwickeln und darüber hinaus neue Themenfelder aufzugreifen. 

 

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