HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Anlässlich der Meldung, dass Block I des Atomkraftwerks Cattenom für weitere zehn Jahre am Netz bleibt, erklärt Dagmar Ensch-Engel, umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag:
„Der Betreiber EDF plant darüber hinaus einen Weiterbetrieb der Reaktoren über die geplanten 40 Jahre hinaus. Dies ist eine unverantwortliche Entscheidung, da das AKW Cattenom, das bereits seit über 30 Jahren am Netz ist, keineswegs über moderne Sicherheitsstandards verfügt.“ Zudem sei kürzlich bekannt geworden, dass in insgesamt 32 französischen AKWs, darunter auch Cattenom, fehlerhafte Bauteile aus der Stahlschmiede Creusot Forge verbaut worden seien. Dies sei absolut nicht hinnehmbar.
Ensch-Engel weiter: „Unsere Forderung, dass bei der Genehmigung und beim Bau von radioaktiven Anlagen in Grenznähe die Anrainerstaaten in die Genehmigungsverfahren eingebunden werden müssen, steht immer noch im Raum. Denn bisher ist dies nicht der Fall.“
Darüber hinaus würden im Umkreis des Atomendlagers für radioaktive Abfälle, Bure, weitere drei Verarbeitungsanlagen bzw. Lager für schwache und sehr schwache radioaktive Abfälle geplant. Ensch-Engel dazu: „Der Betreiber will zehn Millionen Euro in Anlagen investieren. Über den Umfang der Arbeiten, bzw. ob eventuell auch hoch radioaktive Abfälle behandelt werden, ist bis dato nichts bekannt.“ Das atomare Dreieck an der saarländischen Grenze zum Nachbarn Frankreich weite sich aus und bedeute für die Anrainerstaaten ein erhöhtes Risiko für atomare Unfälle.
„Wir fordern die Landesregierung daher auf, dringend zu intervenieren und die Verhandlungen auf die Beteiligung an Genehmigungsverfahren bzw. hinsichtlich der Abschaltung von Cattenom voran zu treiben“, so Ensch-Engel abschließend.
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