HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Anlässlich des Christopher-Street-Days SaarLorLux an diesem Wochenende fordert DIE LINKE im Saarländischen Landtag ein stärkeres Vorgehen gegen Homophobie. Die Abgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende der Saar-Linken Barbara Spaniol erklärt:
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Barbara Spaniol, MdL
„Wir sind noch immer weit entfernt von einer wirklich offenen Gesellschaft, in der jeder und jede gleichermaßen respektiert wird, ganz egal wen er oder sie liebt. Das hat die Studie ‚Die enthemmte Mitte‘ bestätigt: 40 Prozent und damit fast die Hälfte findet es ‚ekelhaft‘, wenn sich Schwule und Lesben in der Öffentlichkeit küssen. Fast jeder Vierte hält Homosexualität für unmoralisch. ‚Schwul‘ ist nach wie vor das häufigste Schimpfwort auf den Schulhöfen. Auch homophobe Gewalt und Mobbing gehören in Deutschland leider zum Alltag. Das Selbstmordrisiko junger Homosexueller ist bis zu siebenmal höher als das der Jugendlichen insgesamt. Deshalb müssen Lehrerinnen und Lehrer schon im Rahmen ihrer Ausbildung dafür sensibilisiert werden.
Auch die im Vergleich zu anderen furchtbaren Terrorattacken sehr zurückhaltenden öffentlichen Solidaritäts-Bekundungen nach dem Anschlag in Orlando zeigen, dass Deutschland nicht so offen ist, wie viele gedacht haben. Wenn 49 junge Menschen nur deshalb umgebracht werden, weil sie homosexuell sind, hätten Kanzlerin und Bundespräsident ruhig ein Wort an die LGBT-Gemeinde richten und auf den weit verbreiten Hass auf Schwule und Lesben eingehen können.“
Die Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit heterosexuellen Ehepaaren dürfe nicht länger an Parteizwängen und Koalitionsraison scheitern, obwohl die große Mehrheit der Bevölkerung ebenso wie die große Mehrheit im Bundestag, im Bundesrat und im saarländischen Landtag für eine Ehe für alle ist. Nötig sei außerdem die sofortige Löschung des stigmatisierenden Kennzeichens „ansteckend“ für HIV-Positive aus den polizeilichen Datenbanken im Saarland, so Spaniol abschließend.
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