Die Bundesnetzagentur hat im November des vergangenen Jahres ihr Frequenzvergabeverfahren für 5G-Campusnetze gestartet. Damit steht die Mobilfunkgeneration 5G in den Startlöchern, und die Möglichkeiten dieser superschnellen Netze werden spürbaren Einfluss auf die Vernetzung in Produktionsanlagen und Logistik haben.
Mit dem Ziel, die saarländischen Unternehmen frühzeitig für die Chancen und Herausforderungen von 5G zu sensibilisieren, fand am Donnerstag, 23. Januar, eine gemeinsame Info-Veranstaltung des Wirtschaftsministeriums und der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) im Atrium – Haus der Wirtschaft, statt.
„Aufgrund der Neuartigkeit des Verfahrens und der technischen Komplexität von 5G-Netzen besteht vielfach Unsicherheit, welche grundlegenden Rahmenbedingungen notwendig sind, um diesen Ausbau erfolgreich voranzubringen. Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es und welche rechtlichen Fragestellungen sind zu beachten? Und wie kann ein Projektrahmen für die Entwicklung und Nutzung von regionalen 5G-Projekten gestaltet sein? Diese Fragen müssen wir gemeinsam mit saarländischen Unternehmen und Stakeholdern diskutieren“, so Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke. „Ich bin überzeugt, dass 5G als Schlüsseltechnologie den digitalen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben wird. Gerade das Saarland als IT-Standort muss daher frühzeitig beim Thema 5G vorweggehen.“
Die Übertragung von Daten in Echtzeit eröffnet viele Möglichkeiten, beispielsweise bei der Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Robotern. In der Logistik lassen sich ganze Lieferketten abbilden, auch das autonome Fahren wird unter 5G an Geschwindigkeit gewinnen. Handel und Dienstleistungsbetriebe werden ebenso von Veränderungen profitieren, da sich die Werbemöglichkeiten grundlegend beschleunigen lassen. Bei der Veranstaltung standen daher industrielle 5G-Campusnetze und deren Anwendungsszenarien im Vordergrund, ebenso wie Vorschläge zur Implementierung.
IHK-Geschäftsführer Dr. Heino Klingen: „Die Unternehmen der Saarwirtschaft sind angewiesen auf eine leistungsfähige Mobilfunkinfrastruktur, um Innovationen hervorzubringen und den technologischen Strukturwandel voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund leistet der Aufbau von 5G-Campusnetzen im Saarland einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Denn die drahtlose Vernetzung von Produktionsstätten bildet die Grundlage für flexible Produktionsprozesse. So können beispielsweise Maschinen aus der Ferne gewartet oder notwendige Änderungen im Produktionsprozess online vorgenommen werden.“
Hauptziel der Veranstaltung war es, die Unterstützungsmöglichkeiten für Planungen beim Aufbau von 5G-Campusnetzen aufzuzeigen und zu erörtern, welche Parameter für die Entwicklung und Nutzung von regionalen 5G-Projekten relevant sind. Auf dem Programm standen daher Expertenvorträge zu Anwendungsszenarien und Implementierung von 5G Campusnetzen, ebenso wie zu Antragsverfahren für Campus-Netze im Frequenzbereich 3700 – 3800 MHz. In Impulsvorträgen schilderten die Fachreferenten außerdem den aktuellen Stand zum Ausbau der öffentlichen Mobilfunknetze mit Perspektive und Aktivitäten im Saarland sowie die Möglichkeiten von 5G für industrielle Anwendungen.