Russland hat sich mit dem Angriff auf die Ukraine international ins Abseits manövriert – mit gravierenden Folgen auch für die heimische Digitalbranche und IT-Investitionen. Im vergangenen Jahr sind die Umsätze der IT- und Telekommunikationsunternehmen in Russland um ein Viertel (25,1 Prozent) eingebrochen, 2023 wird auf diesem niedrigen Niveau mit einem weiteren Rückgang um 5,6 Prozent gerechnet.
„Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine hat Russland seine IT- und Telekommunikationsbranche auf Talfahrt geschickt. Rohstoffe waren die Basis und eine starke IT war die Zukunftshoffnung der russischen Wirtschaft. Russland hat sich auch in der digitalen Welt zum Paria gemacht und von den globalen Innovationen abgeschnitten. Der Trend zur digitalen Verzwergung Russlands wird sich fortsetzen. Allein Hacker haben in Russland noch Konjunktur“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Mit dem Exodus zig Tausender IT-Expertinnen und -Experten hat Russland auf absehbare Zeit keine Möglichkeit mehr, digital Anschluss zu finden.“
Nach der aktuellen Bitkom-Prognose wird der ITK-Weltmarkt 2023 voraussichtlich um 4,8 Prozent auf 4,33 Billionen Euro wachsen. Im laufenden Jahr wird der Anteil Russlands am ITK-Weltmarkt auf nur noch 0,8 Prozent sinken, nach 1,1 Prozent 2021. Zum Vergleich: Die USA kommen auf 35,7 Prozent, die EU ohne Deutschland auf 11,8 Prozent und Deutschland auf 4,2 Prozent.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben zur Marktentwicklung sind Daten der Bitkom Research in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut IDC.