Die Reiskircher sind schon ideenreich. Erst im frühen Sommer kreierten sie ein „Kontaktfreies Grillen mit der Spezialwurst Reiskircher Kringel“. Jetzt trotzen sie der Veranstaltungsflaute und setzten erfolgreich die Tradition des Reiskircher Boule-Turniers fort, natürlich unter strengen Auflagen.
Das bereits achte Reiskircher Boule-Turnier ging am letzten Wochenende erfolgreich vorüber. Durch die Corona-Situation war es in diesem Jahr nicht möglich die obligatorischen Feste zu feiern. So ganz verzichten wollte man aber auch nicht und so beschäftigte man sich beim Reiskircher Bürgerverein schon frühzeitig mit den Optionen einer Umsetzung des Turniers unter Auflagen. Initiator Torsten Feix vom Bürgerverein erstellte im Vorfeld ein umfangreiches Hygienekonzept welches auch sofort durchgehend abgesegnet wurde. Dafür belegte er extra einen Lehrgang mit Schulung und erarbeitete sich so das nötige Know-How denn es gilt dabei viele Dinge zu beachten. Welche Laufwege werden wo zurückgelegt, wo sind Ein- und Ausgänge, die Einhaltung der Mindesabstände muss gesichert werden und natürlich muss auch auf die nötige Desinfektion geachtet werden. Beim Betreten des Geländes am Reiskircher Sportplatz füllten alle Besucher ein Kontaktblatt aus, auch wir taten dies natürlich. Zusätzlich bekam man dann ein gelbes Eintrittsband an die Hand. Dieses Bändchen verfizierte die Personen vor Ort, dass diese auch wirklich ihre Kontaktdaten hinterlassen haben und es keine Fremden auf dem Gelände gab. Eine sichere Sache und all die Mühe hat sich definitiv gelohnt. Feix: „Unser Ziel ist es einfach den Leuten hier in diesem Jahr nochmal ein kleines Highlight zu geben, auch um ein wenig Normalität zurückzubringen.“
Aufgrund der Coronabestimmungen durfte im Vorfeld keine Werbung für das Event gemacht werden, erzählt Lothar Schackmar, erster Vorsitzender des Bürgervereins. So wurden nur die Teilnehmer der vergangenen Jahre kontaktiert und aus diesen entstanden final 13 teilnehmende Erwachsenen-Mannschaften zu je drei Personen. Mit dabei waren so lustige Mannschaftsnamen wie „Team Ur-Pils“, „Fanta3“, „Bouleschneggen“, „Böhse Buben“ oder „Eine schrecklich nette Mannschaft“.
Eine absolute Neuerung in diesem jahr war das integrierte Kinderturnier. Hier gab es zwei Mannschaften. Alle Kids hatten sichtlich jede Menge Spaß und zeigten den Erwachsenen wie der Boule-Nachwuchs von morgen ausschaut. Im Unterschied zu den Erwachsenen haben die Kinder natürlich nicht mit den schweren Eisenkugeln sondern mit wassergefüllten Plastikkugeln gespielt. Das Kinderturnier soll in den nächsten jahren auch noch weiter ausgebaut werden, verrät Lothar Schackmar.
Mit Familie, Freunden und Zuschauern auf dem Platz waren über den Tag verteilt rund 90 Personen vor Ort, die durchweg eine super Zeit erlebten. Unter ihnen auch die Homburger Beigeordnete Christine Becker, die sichtlich gute Laune hatte: „Ich bin schon seit der Gründung Mitglied des Reiskircher Bürgervereins und unterstütze alle Aktivitäten. Hier wird Jung und Alt einbezogen, das ist ein Gewinn für diesen schönen Stadtteil.“ Auch Becker sieht in der Veranstaltung ein wichtiges Signal, dass Menschen Gemeinsamkeiten entwickeln, gerade in dieser Zeit. Dem Lob für die Organisation und die Aktivität des Bürgervereins schließt sich auch Ortsvertrauensfrau Kristina Kulzer-Weber an: „ Die Veranstaltung ist wirklich wieder hervorragend und das Engagement muss man wirklich hervorheben. Wir haben hier in Reiskirchen und gerade im Bürgerverein eine super Gemeinschaft, die sehr viel für unser Dorfleben tut und das sieht man auch hier.“
Alles lief wie erwartet sehr diszipliniert. Zwischenfazit vom ersten Vorsitzenden um die Mittagszeit: „Die Gesamtlaune ist sehr gut, genau wie das Wetter, den Leuten gefällt es und alles ist sehr entspannt vor Ort. Es ist zwar ein sportlicher Wettkampf aber hier steht auf jeden fall der Spaß im Vordergrund.“ Im Vergleich zu den Jahren zuvor veränderte sich rein spielerisch nur wenig. Außer wenn es auf der Bahn zur Trefferaufnahme ging, dann galt es möglichst den Mundschutz aufzusetzen sobald ein Mindestabstand nicht garantiert werden konnte. Wer seinen Mundschutz vergessen hatte, bekam vom Verein kostenlos einen solchen gestellt. Für das leibliche Wohl war an diesem Tag der Sportverein Reiskirchen zuständig. Es gab Kalte Getränke und Würstchen, genau das was die Teilnehmer und Zuschauer sich wünschten. Die Brötchen brachte Bäckermeister Gerhard Ecker am frühen Morgen höchstpersönlich vorbei.
Wer weiß was sich die Reiskircher dieses Jahr noch einfallen lassen. Dieses Turnier war jedenfalls wieder ein tolles Event und schreit förmlich nach der nächsten Ausgabe. Torsten Feix: „Toll ist einfach, dass diese Veranstaltung wieder durch alle Generationen geht und verbindet. Die jüngste Teilnehmerin ist sechs Jahre alt, der Älteste fast 80 Jahre alt. Die Gesamtresonanz ist wieder großartig, alle freuen sich und haben aber auch Verständnis für die vielen Regeln vor Ort.“
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