Zum dritten von insgesamt sechs Rennwochenenden trafen sich die Teilnehmer des ADAC GT Masters am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring.
Im Rahmen des ADAC Truck Grand Prix wurden vor vollen Tribünen die Saisonrennen fünf und sechs ausgefahren, in denen Max Reis nicht vom Glück begünstigt war. Lauf eins beendete ein Unfall seines Teamkollegen Kwanda Mokoena, sie wurden aber noch als 17. gewertet; in Lauf zwei blieb dem deutsch-südafrikanischen Duo der 15. Rang. Dennoch wusste der Ramsteiner, der in der Eifel von rund 100 Fans begleitet wurde, mit seiner Leistung zu überzeugen.
Der 17-jährige Max Reis verfügt noch nicht über viel Erfahrung in einem GT3-Fahrzeug, deshalb sind Testtage für ihn umso wichtiger. Am Donnerstag vor dem Nürburgring-Rennwochenende gab es einen solchen und der Nachwuchspilot nutzte diesen. Auch die drei freien Trainings am Freitag halfen Max, sich mehr und mehr auf seinen Mercedes-AMG GT3 einzuschießen. Und so befand sich für ihn und seinen Teamkollegen Kwanda Mokoena am Ende ein vierter Platz als bestes Resultat der freien Trainings auf der Habenseite – und das, obwohl der Gymnasiast sich wegen eines Infekts nicht fit fühlte und sogar Fieber hatte.
Am Samstag stand dann eine große Neuerung auf dem Programm: das erste 80-Minuten-Rennen mit zwei Fahrerwechseln im ADAC GT Masters. Mokoena fuhr das Qualifying und holte den elften Rang. Der Südafrikaner übernahm auch den Start und blieb bis zum Beginn der ersten Boxenstopps an elfter Stelle. Weiter nach vorne ging es, als Max das Steuer übernahm. Schnell arbeitete er sich auf Platz sechs nach vorne, auf dem er auch notiert wurde, als die zweiten Fahrerwechsel starteten. Nachdem alle Teams auch diesen erledigt hatten, war das Duo vom Haupt Racing Team Zehnter. Eine Kollision beim Überholversuch beendete den zweiten Stint von Mokoena dann vorzeitig; wegen der zurückgelegten Distanz wurden Reis / Mokoena noch auf Position 17 gewertet. „Das war schade, denn ich denke, es wäre noch einiges möglich gewesen. Aber auch solche Ergebnisse gehören zum Motorsport und morgen greifen wir wieder an“, ließ Max sich nicht unterkriegen.
Für den zweiten Lauf am Sonntag, der nur über 40 Minuten ging, bestritt Max das Qualifying und eroberte Platz acht. „Ich muss noch lernen, den Peak der Reifen besser zu nutzen“, war er selbstkritisch, obwohl er ohne Fehler blieb und in seinem Qualifying gegen erfahrene Rennfahrer wie den ehemaligen DTM-Piloten David Schumacher antreten musste. „Das Rennen danach war dann nicht gerade perfekt. Zuerst wurde ich in der Startaufstellung noch drei Positionen zurückversetzt, weil die Rennleitung Kwanda als Verursacher der Kollision im Rennen von gestern gesehen hat. Dann war unser Boxenstopp nicht optimal und die Abstimmung des Autos hat, im Gegensatz zu den drei Tagen zuvor, leider nicht so gut gepasst. Insgesamt war heute etwas der Wurm drin“, beschrieb Max den 15. Rang.
Und trotzdem kann er nicht allzu traurig sein, wenn er auf das Rennwochenende auf dem Nürburgring zurückblickt. „Die Ergebnisse hätten sicher besser sein können, aber ich habe hier wieder viel gelernt. Und was mir ebenfalls sehr viel bedeutet: Ich hatte wieder eine tolle Unterstützung von vielen Fans. Wir hatten über unseren Partner Fahrschule Opp extra zwei kostenfreie Busse zur Verfügung gestellt bekommen, mit denen alleine über 80 Fans aus meiner Heimat in die Eifel gereist sind. Dazu kamen noch viele weitere Unterstützer und alle konnten in der HRT-Box exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines professionellen Rennteams genießen. Ich bin sehr stolz auf diese Community, die sich in den vergangenen Jahren gebildet hat, denn eine solche Fan-Unterstützung ist für einen 17-jährigen Neuling im ADAC GT Masters nicht selbstverständlich“, schwärmte Max von seiner treuen Fan-Base.