Bei spürbar kälter gewordenen Temperaturen und nebelnasser Witterung gingen am Sonntag die Niederbexbacher auf die Straße, um ihre Kirmes zu feiern.
Die Martinskerb in Niederbexbach ist die letzte Kirmes in der Region. Hochgehalten wurde sie vor allem in diesem Jahr vom rührigen SV Niederbexbach, dem es dank Sponsoren Unterstützung gelungen war für den Dorfplatz ein Kinderkarussell zu beschaffen, neben dem ein Getränkestand die Bürgerschaft anlockte. Aus den Reihen des SV rekrutierten sich auch wieder die Straußbuwe und -mäde.
Schnapstrinkend zogen diese am Nachmittag durch die Bliestalstraße zur Gastwirtschaft „Zur Eiche“. Begleitet von Leuchtfeuern und einer kernigen Biermösl Blosn bayerischen Einschlags (die Limbacher Dorfmusik Hacke) gelang auf Anhieb das Hochwuchten und Sichern des Kerwestraußes. Den taufte kurz danach Kerweparrerin Selina Schleppi auf den Namen „Lui“. Damit zollte das Straußenvolk seinem Clubheim-Wirt Lui Klein Ehre und Respekt, denn ohne seine tatkräftige Unterstützung hätte Niederbexbach an diesem Tag auf eine zünftige Martinskerb in dieser Größe verzichten müssen. So aber passte alles wunderbar zusammen und auch die Dorfmitte war noch einmal kräftig belebt.
Selina Schleppi brachte mit ihrer super pointierten Kerwerede die Zuhörer immer wieder zum Lachen. Sie legte schonungslos offen, was ansonsten eher verhaltenes Dorfgespräch bleiben würde, ganz zur Freude – wahlweise auch Scham – der Umstehenden. Selina hatte als Kerweparrerin 2019 ihre Premiere. Letztes Jahr gab es keine Kirmes und schon jetzt kündigte sie leider an, dass im kommenden Jahr andere ran müssen beim reimen und predigen.
Am Samstag hielt der SV Niederbexbach die Kerwetradition hoch und lud zur Party im Clubheim Malzochsen und Nicht-Malzochsen zum Feiern ein. Sonntags drehte das Karussell ganz um Vergnügen der kleinen Niederbexbacher seine Runden bis zum Abwinken.