Laut der Studie „Zurück in den Beruf – Gleichberechtigt, Gebildet, Gefragt?“ der IU Internationalen Hochschule (IU) betrachten die meisten Befragten den Wiedereinstieg in den Beruf als Chance für eine Neuorientierung. In der Studie wurden Personen befragt, die sich in längerer Erziehungs- oder Pflegezeit befinden und nicht an ihren vorherigen Arbeitsplatz zurückkehren können. 46,4 Prozent streben für ihre Berufsrückkehr eine neue Tätigkeit an. 29,5 Prozent wollen bei gleicher Tätigkeit erweiterte Aufgaben oder mehr Verantwortung.

Um ihre Chancen zu verbessern, möchten sich neun von zehn Befragten (87,6 Prozent) weiterbilden und zwar ausschließlich online (58,9 Prozent). Außerdem erachten fast alle Befragten (91 Prozent) eine freie Zeiteinteilung als wichtig. Die Weiterbildung soll ihnen unter anderen ermöglichen, flexibler zu arbeiten. Mit 37,1 Prozent ist das der wichtigste Grund, gefolgt von dem Ziel, einen neuen Job zu finden (34,2 Prozent), sich beruflich zu verändern (30,8 Prozent) oder ein höheres Gehalt (29,9 Prozent) oder eine höhere Position (23,4 Prozent) zu beziehen. Gesundheit ist die beliebteste Branche für eine Weiterbildung (38,6 Prozent), gefolgt von Marketing und Kommunikation (27,2 Prozent). Der Bereich IT und Technik folgt mit 20 Prozent erst an dritter Stelle.

„Gesundheitsberufe sind in der Regel schlechter bezahlt, sehr anstrengend und weniger flexibel. Der Bereich IT ist dagegen ein klarer Zukunftsmarkt und bietet gerade Frauen, die nach einer Pause in den Beruf zurückkehren, beste Chancen. Viele Frauen haben noch Vorurteile und Vorbehalte gegenüber der Branche. Aber IT ist alles andere als trocken und abstrakt, sondern sehr konkret und sozial. Meine Erfahrung ist, dass ihr Interesse schnell geweckt wird, wenn sie einmal mit der Branche in Berührung gekommen sind“, sagt Prof. Dr. Alexandra Wuttig, Kanzlerin der IU.

Obwohl 79,4 Prozent aller Befragten mit dem alten Arbeitgeber zufrieden waren, ist eine Rückkehr für sie nicht möglich oder nicht gewünscht: 28,1 Prozent der Befragten haben gekündigt, 45,1 Prozent eine Kündigung oder nach Auslaufen des Arbeitsvertrags kein neues Angebot erhalten. Von den Befragten, die selbst gekündigt haben, gaben 40 Prozent an, dass Job und Familie unvereinbar gewesen waren. Sogar wurde 21,5 Prozent der Befragten von ihrem Arbeitgeber nicht die Option eingeräumt, die Arbeitsstunden zu reduzieren.

„Beruf und Familie lassen sich schwer vereinen, besonders wenn es um Führungspositionen geht. Solche Positionen sind in der Regel auf Vollzeit ausgelegt. Es ist noch ein weiter Weg, bis alle Jobs teilbar und mit der Familie vereinbar sind“, sagt Prof. Dr. Regina Cordes, Prorektorin sowie Studiengangsleiterin New Work an der IU Internationalen Hochschule.

22,3 Prozent der Befragten befürchten, dass sie bei der Arbeitssuche aufgrund ihrer familiären Situation benachteiligt werden könnten. Der Großteil blickt aber optimistisch in die Zukunft: Rund 70 Prozent schätzen ihre Aussicht auf eine neue Tätigkeit sehr gut bis eher gut ein. Um erfolgreich in das Berufsleben zurückzukehren, bietet die IU Akademie Arbeitssuchenden gezielte Online-Weiterbildungen an. Die vollständig digitalisierten und modularen Lernangebote sind staatlich anerkannt und werden bis zu 100 Prozent von der Agentur für Arbeit gefördert. Weitere Informationen unter: www.iu-akademie.de

Über die Studie
Im Rahmen der 2021 durchgeführten Trendstudie „Zurück in den Beruf – Gleichberechtigt, gebildet, gefragt?“ wurde sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Befragung durchgeführt. Es wurden 497 Personen quantitativ und anonym befragt, die sich zum Zeitpunkt der Befragung in längerer Erziehungs- oder Pflegezeit befanden und nicht an ihren vorherigen Arbeitsplatz zurückkehren konnten. 79,4 Prozent der Befragten sind weiblich, was sich mit der Statistik der Bundesagentur für Arbeit deckt, laut der überwiegend Frauen Berufsrückkehrer sind. Qualitativ wurden zwei Fokusgruppen zu je sechs Teilnehmenden befragt. Die befragten Personen sind zwischen 26 und 49 Jahre alt und befinden sich seit mehr als einem Jahr in einer beruflichen Auszeit.

Originalpublikation: https://res.cloudinary.com/iubh/image/upload/v1641831856/07%20-%20Pages/Unit%20B…

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