“Klar ist, dass wir auch im Regelbetrieb in der Verantwortung stehen, den Arbeits- und Gesundheitsschutz für unsere Beschäftigten sicherzustellen. Das ist sehr wichtig. Auch für sie haben wir eine Fürsorgepflicht. Deshalb wird es für Lehrkräfte bei Bedarf individuelle Schutzkonzepte geben. Dazu wird das Tragen von für den Eigenschutz geeigneter Schutzkleidung, also insbesondere Masken für den Eigenschutz oder sogenannte Face-Shields, gehören”, so Clivot. Damit Schulleitungen sinnvoll entscheiden können, welche Lehrkräfte sie im Präsenzunterricht einsetzen, wird künftig ein ärztliches Attest Grundlage und Voraussetzung für eine eventuelle Freistellung vom Präsenzunterricht sein. Eine fachlich-medizinische Beurteilung des persönlichen Schutzbedarfs gibt vulnerablen Lehrkräften mehr Sicherheit als die derzeitige pauschale Regelung, die auf den damaligen und jetzt veralteten RKI-Empfehlungen basiert.

“Außerdem habe ich mich für niedrigschwellige Angebote für Beschäftigte eingesetzt, sich auf Corona testen zu lassen. Lehrkräfte werden deshalb die Möglichkeit bekommen, freiwillig am Landestestprogramm teilzunehmen. Sollten Verdachtsfälle auftreten, wird die entsprechende Gruppe schnell getestet werden, damit Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte zügig in den Präsenzunterricht zurückkehren können“, erklärt Streichert-Clivot.

Mit dem Nachtragshaushalt wird eine zusätzliche Corona-bedingte mobile Lehrkräftereserve mit bis zu 100 Vollzeitstellen geschaffen, um lokale Personalengpässe kurzfristig auffangen zu können. Für den Doppelhaushalt 2020/21 hat das MBK weiteren Personalbedarf angemeldet. In den nächsten Jahren werden rund 300 Lehrkräfte-Stellen mehr zur Verfügung stehen, als bisher geplant. „Es ist vollkommen klar, dass wir darauf angewiesen sind, dass möglichst viele Lehrerinnen und Lehrer, die aktuell nicht in Präsenz arbeiten, nach den Ferien wieder vor den Klassen in unseren Schulen unterrichten. Umso wichtiger sind gute individuelle Schutzkonzepte für vulnerable Lehrkräfte und eine fundierte ärztliche Abklärung des tatsächlichen persönlichen Risikos. Ich freue mich, dass heute schon viele Lehrkräfte zurück in den Schulen sind, die nach den bestehenden Regelungen keinen Präsenzunterricht geben müssten. Das ist ein großartiger Einsatz“, so Streichert-Clivot.

Die SPD-Landtagsfraktion hat die Pläne von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot zum Wiedereinstieg in einen Regelbetrieb an den saarländischen Schulen zum Beginn des nächsten Schuljahres 2020/21 begrüßt. Ihr bildungspolitischer Sprecher Jürgen Renner betont, viele Eltern sehnten sich diesen Schritt herbei. Gleichzeitig mahnt er, die Gesellschaft als Ganzes müsse Verantwortung übernehmen.

Weiterlesen auf Seite 4

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein