Rubenheim: Museum für Dörfliche Alltagskultur - CC BY-SA 3.0 - Foto: EPei at de.wikipedia
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Eine Schenkung ermöglicht, dass die Sammlung der Exponate des Museums für Aberglauben und für dörfliche Alltagskultur dauerhaft erhalten und öffentlich zugänglich bleiben.

Gunter und Denise Altenkirch beherbergen in Rubenheim ein über die Kreisgrenzen hinweg bekanntes Museum für Aberglauben und dörfliche Alltagskultur, in dem viel Leidenschaft und Fachkompetenz steckt. Die Sammlung zum Thema Aberglauben und Volksglauben ist die zweitgrößte deutsche und die einzige, die fast lückenlos durch Zeitzeuenaussagen dokumentiert wurde.

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Spiritus rector und Museumsgründer Gunter Altenkirch, von Beruf Fernmeldemonteuer und Dipl. Wirtschaftsingenieur, hatte schon in seiner Kindheit Zeitzeugenberichten besondere Aufmerksamkeit geschenkt und diese aufgeschrieben. Daraus entwickelte sich eine Sammlung von rund 400 Ordnern mit mündlichen und schriftlichen Aussagen zum Alltagsleben von mehreren tausend Menschen des Saarraumes, die bereits größtenteils digitalisiert wurde.

Eine umfangreiche Finddatei mit mehr als 500.000 Karteikarten beinhaltet Auswertungen der Zeitzeugenprotokolle und wissenschaftlicher Landes- und Volkskundeliteratur. Zusätzlich bilden eine Fotosammlung, eine Grußkartensammlung und an die 30.000 Exponate grundlegende Elemente beider Museen.

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Altenkirch, 2014 mit dem “Saarländischen Heimatpreis” ausgezeichnet, pflegt all dies und macht diese Sammlungen mit Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg der Öffentlichkeit zugänglich. Damit dies so bleibt, wurde ein notarieller Schenkungsvertrag mit der Stiftung Europäischer Kulturpark, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Landrat Dr. Theophil Gallo, abgeschlossen.

“Ich bin froh und glücklich darüber, dass dem Saarland ein wirklich großer Schatz erhalten bleibt, wenn ich einmal aus dem Leben trete”, unterstrich Gunter Altenkirch, der sich neben seinen Sammlungen auch bei Forschungsprojekten außerhalb des Saarlandes engagiert.

“Die Sammlung ist ein Highlight für das kulturelle Angebot der Biosphäre Bliesgau, auf das wir stolz sein können. Das Werk von Gunter Altenkirch ist in hohem Maße identitätsstiftend für die Region. Wir erhalten damit etwas sehr Wertvolles. Im Sinne unseres Schenkungsgebers werden wir für die Weiterführung der Sammlung Sorge tragen und bereits jetzt, zusammen mit ihm, Akzente durch die thematische Einbindung von Elementen daraus in das museale Angebot der Stiftung setzen. Es bleibt außerdem gewährleistet, dass Sammlungsstücke an interessierte Museen verliehen werden“, erklärte Landrat Dr. Theophil Gallo.

Inmitten der Sammlung: Landrat Dr. Theophil Gallo, Gunter und Denise Altenkirch, Dr. Andreas Stinsky, Stefan Munz (v.l.) – Fotos: Beate Ruffing

Die Bestandsaufnahme der Objekte und die individuelle Ausgestaltung der Bedarfe beider Vertragsparteien bedurfte bei der Ausarbeitung des Schenkungsvertrages einer besonderen Sorgfalt. Der Landrat dankte allen Beteiligten stellvertretend auch Stefan Munz, Geschäftsführer der Stiftung Europäischer Kulturpark, und Dr. Andreas Stinsky, Kulturreferent des Saarpfalz-Kreises.

“Einige Exponate konnten bereits bei der Bliesgau-Ausstellung gezeigt werden. Wir werden schauen, wie wir die Ausstellung perspektivisch noch einmal integrieren oder in einen spannenden, neuen Kontext setzen können”, merkt Dr. Stinsky an.

Altenkirch unterstreicht die Bedeutung der Objekte mit Blick auf die Archäologie und zitiert aus einen Band von Dr. Korona Deppmeyer, Rheinisches Landesmuseum Trier, die Teile seiner Sammlung fotografiert hatte: “Archäologie ist nicht etwas, was vor 2.000 Jahren war. Dann wäre es heute vergessen. Archäologie ist etwas, was immer wieder weiter gelebt hat. In der heutigen Zeit finden sich Objekte, bei denen man erstaunt feststellt, dass es sie damals auch schon gab.”

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