Die Wiederbefüllung von Mehrwegflaschen spart im Vergleich zur ständigen Neuherstellung von Einwegverpackungen erhebliche Mengen an Ressourcen, Energie und Treibhausgasemissionen ein. Würde man alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegflaschen abfüllen, dann ließen sich jedes Jahr 1,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Seit 2007 informieren Umwelt-, Verbraucher und Wirtschaftsverbände Bürgerinnen und Bürger über die Klimafreundlichkeit von Getränkeverpackungen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen so bei einer selbstbestimmten Kaufentscheidung unterstützt werden.
Neben den negativen Umweltauswirkungen von Einweg-Plastikflaschen werden im Rahmen der Verbraucherkampagne in diesem Jahr auch schwerpunktmäßig Getränkedosen thematisiert. Durch Rohstoffgewinnungs-, Veredelungs- und Schmelzprozesse ist die Herstellung von Getränkedosen aus Aluminium und Weißblech energieintensiv und heizt den Klimawandel besonders stark an. Weil Dosen nur in wenigen Anlagen abgefüllt, aber bundesweit vertrieben werden, legen sie zudem besonders lange Transportstrecken zurück.
“Für eine selbstbestimmte und klimafreundliche Entscheidung am Verkaufsregal ist es notwendig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Mehrweg und Einweg eindeutig unterscheiden können. Eine Kennzeichnung auf dem Produkt kann den gesetzlich vorgeschriebenen Hinweis in der Nähe des Produktes weiter verbessern. Umweltministerin Schulze sollte daher eine ergänzende Kennzeichnung auf der Verpackung schnell umsetzen. Je mehr Transparenz beim Getränkekauf, desto besser”, sagt der VDGE-Vorstand Andreas Vogel.
Händler, Unternehmen, Abfallberater, Kommunen und gesellschaftliche Gruppen können mit kostenlosem Informationsmaterial Bürgerinnen und Bürger informieren. Das diesjährige Kampagnenmotiv zeigt einen Baum, der aus der weltweit bekanntesten Mehrwegflasche – der Perlenflasche – erwächst. Das Motiv verdeutlicht den Beitrag regionaler und wiederverwendbarer Mehrwegflaschen zum Schutz unseres Planeten, des Klimas und der Natur.
“Nach wie vor sind bestimmte Getränkesegmente, wie beispielsweise Säfte und Nektare, von der Einwegpfandpflicht befreit. Dies führt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Verwirrung und zur Schwächung bestehender Mehrwegsysteme. Es ist nicht nachvollziehbar, warum dieselbe Einwegplastikflasche mit Cola bepfandet, aber mit Saft unbepfandet sein soll. Die Pfandpflicht sollte vereinfacht und auf alle Einwegplastikflaschen und Getränkedosen ausgeweitet werden. Der Bundesrat hat zu genau dieser Forderung am 13. März einen Beschluss gefasst. Diesen Beschluss begrüßen wir ausdrücklich und fordern Umweltministerin Schulze auf, diesen schnellstmöglich umzusetzen”, sagt der SIM-Geschäftsführer Jens Oldenburg.
Quelle: www.presseportal.de