“Aktuelle Verpackungsmarktdaten für das Jahr 2019 belegen einen starken Anstieg des Dosenwachstums im Bierbereich von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Discountbereich beträgt der Anstieg sogar über 30 Prozent. Damit wächst ausgerechnet das Gebinde überproportional, das doppelt so viele CO2-Emmissionen verursacht wie eine Glas-Mehrwegflasche. Alle Bemühungen für mehr Klimaschutz werden dadurch konterkariert. Wir erwarten von Umweltministerin Schulze endlich einen konkreten Fahrplan zur Erreichung der Mehrwegzielquote. Ganz im Sinne des letztwöchigen Petersberger Klimadialogs und dem Eintreten der Kanzlerin für ambitionierte Klimaziele. Ein ‘weiter so’ darf es nicht geben”, sagt der geschäftsführende Vorstand des Verbandes Pro Mehrweg Günther Guder.

Um Verbraucher beim umweltbewussten Getränkekauf zusätzlich zu unterstützen, legt die “Mehrweg-Allianz” gemeinsam mit 5.000 Getränkehändlern, Brauereien, Mineralbrunnen und Fruchtsaftabfüllern die größte Informationskampagne im Getränkebereich “Mehrweg ist Klimaschutz” neu auf. Durch Informationen zum Klimaschutzbeitrag wiederverwendbarer Mehrwegflaschen sollen Verbraucher zum Verzicht auf umweltschädliche Getränkedosen und Einwegplastikflaschen angeregt werden.

“Anstatt dem besorgniserregenden Dosentrend entgegenzutreten, plant Finanzminister Olaf Scholz eine steuerrechtliche Benachteiligung von Einheits-Mehrwegflaschen, die von allen Getränkeverpackungen den größten Klimaschutzbeitrag leisten. Auf diese Weise werden nicht nur die gesetzliche Mehrwegquote konterkariert und Einwegverpackungen als vermeintliche Alternative attraktiv gemacht, sondern es wird auch die Existenz vieler kleiner und mittelständischer Brauereien aufs Spiel gesetzt, die durch die Corona-Krise ohnehin mit dem Rücken zur Wand stehen. Finanzminister Scholz muss eine neue gesetzliche Grundlage zur problemlosen Fortsetzung der Bildung von Pfandrückstellungen erarbeiten. Von Umweltministerin Schulze erwarten wir eine Verhinderung der kontraproduktiven Planungen des Finanzministers”, fordert der Geschäftsführer des Verbandes Privater Brauereien Deutschland Roland Demleitner.

“Gerade vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage durch die Corona-Pandemie ist eine Umsetzung der Mehrwegquote besonders wichtig. Durch regionale Produkte in Mehrwegflaschen werden Arbeitsplätze in strukturschwachen und ländlichen Gebieten erhalten und geschaffen. Regionale Mehrwegkreisläufe bringen deutliche Vorteile gegenüber der zentralisierten Abfüllung von Einweg mit möglichst wenig Mitarbeitern. Kleine und mittelständische Betriebe, die schließen müssen, kommen nicht wieder. Ein Aussterben, insbesondere mittelständischer Brauereien, muss unbedingt verhindert werden. Mit dem Mehrwegsystem sind bundesweit rund 145.000 grüne Arbeitsplätze verbunden”, sagt der geschäftsführende Vorstand des GFGH Dirk Reinsberg.

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