Lisdorfer Berg Quelle: www.strukturholding.de

Die gwSaar und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr haben den „Masterplan Industrieflächen Saarland 2“, kurz Masterplan 2, auf den Weg gebracht. Er ist das Nachfolgeprojekt des ersten Masterplans Industrieflächen, der 2007 verabschiedet wurde und dessen erschlossene Flächen inzwischen fast vollständig vermarktet sind. Ziel ist daher die Schaffung weiterer Flächen im Saarland, die zur Neuansiedlung von Unternehmen geeignet sind. 65 Millionen Euro nimmt die Landesregierung dafür in die Hand. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und Thomas Schuck, Geschäftsführer der gwSaar, stellten den Masterplan 2 im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, 25. Februar, vor. 

Unter Federführung der gwSaar wurden in den letzten Monaten insgesamt über 100 Flächen im ganzen Saarland untersucht. Zu den wichtigsten Bewertungskriterien gehörten dabei neben Flächengröße, Nutzungsflexibilität und der zu erwartenden Erschließungsdauer insbesondere auch die räumliche Lage. Im Unterschied zum ersten Masterplan wurden außerdem neben neu zu erschließenden Flächen (Greenfields) verstärkt auch gewerblich-industrielle Altflächen, sogenannte Brownfields, untersucht, vor dem Hintergrund, bereits bestehende Infrastrukturen wieder nutzbar zu machen. Konkret weist der Masterplan 2 nun 10 Standorte aus, bei denen eine kurzfristige Entwicklungsplanung möglich ist. Die Standorte befinden sich in:

•        Homburg
•        Merzig
•        Perl
•        Saarlouis
•        Saarbrücken
•        Saarwellingen
•        Schwalbach
•        Überherrn
•        Völklingen
•        Ensdorf

Anke Rehlinger (SPD) – Foto: SPD Saar

„Damit der Strukturwandel im Saarland gelingen kann, müssen wir im internationalen Wettbewerb um Industrieansiedlungen überzeugen. Wichtige Ansiedlungsentscheidungen wie die von SVolt und Nobilia haben gezeigt, dass das Saarland alles zu bieten hat, was für Unternehmen wichtig ist: Fachkräfte, Forschung, Know-how. Es braucht aber auch eine vorausschauende Flächenpolitik, die wir mit dem Masterplan 2 umsetzen werden. „Dabei nehmen wir gezielt auch Altflächen in den Blick, die wir wieder nutzbar machen können“, sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. „Wir wollen weitere Unternehmen davon überzeugen, das Saarland als neuen Standort zu wählen, aber auch bereits ansässigen Firmen neue Wachstumsmöglichkeiten anbieten.“

Dass dies durchaus gelingen kann, beweist die Bilanz des Vorgängerkonzepts: Auf den Flächen des ersten Masterplans haben bis heute 45 Unternehmen ihren Sitz gefunden, insgesamt 3.350 Arbeitsplätze wurden im Rahmen des Masterplans 1 geschaffen. „Damit sich auch zukünftig weitere Unternehmen im Saarland ansiedeln können, wollen wir jetzt die Voraussetzung hierfür schaffen und geeignete Areale verfügbar machen. Insbesondere Flächen mit schneller Realisierungsmöglichkeit sind für Unternehmen, die sich auf Standortsuche befinden, von Interesse“, sagte Thomas Schuck, Geschäftsführer der gwSaar, die für die Erschließung und Vermarktung der Masterplanflächen zuständig ist. Nun soll die Erfolgsgeschichte mit der Neuauflage des Masterplans weitergeschrieben werden. Welche Flächen letztendlich im Rahmen des Masterplans 2 erschlossen werden, ist insbesondere vom Realisierungszeitraum abhängig, der sich aus der Bereitschaft der entsprechenden Gemeinden, Flächen für eine gewerbliche Nutzung vorzusehen, sowie der Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer, ergibt. Ein Upcycling von gewerblich-industriellen Altflächen ist wiederum abhängig von den Möglichkeiten der Folgenutzbarkeit. Die gwSaar und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr sind dazu im engen Austausch mit Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern. Im weiteren Prozess sind daher Dialogveranstaltungen in den genannten Gemeinden geplant.

Entstehung des Masterplan 2

Der Masterplan Industrieflächen 1 ist mit einem Investment von rund 100 Mio. Euro weitestgehend abgeschlossen. Die Flächen in Saarlouis, Homburg/Kirkel, Tholey und Losheim mit einer Gesamtgröße von 177 ha sind bereits größtenteils vermarktet. Die Erschließung der Flächen im Rahmen des ersten Masterplans konnte 3 Jahre früher abgeschlossen werden, als ursprünglich geplant. Der gute und rasche Vermarktungserfolg führten zur Entscheidung für einen weiteren Masterplan Industrieflächen.

Für den Masterplan 2 wurde das gesamte Saarland auf mögliche Flächen untersucht

Die identifizierten Flächen wurden anschließend einer ausführlichen Eignungsprüfung unterworfen. Die wichtigsten Bewertungskriterien hierbei waren: Größe, räumliche Lage, Eigentümerstruktur, Nutzungsrestriktionen, wirtschaftlicher Aufwand für Grunderwerb und Erschließung, Nutzungsflexibilität, Verkehrsanbindung sowie notwendiger Zeitraum bis zur Vermarktung. Auf Grundlage der Kriterien wurden die Flächen gewichtet, priorisiert und ausgewählt.

Im Masterplan 2 sind im Unterschied zum ersten Masterplan neben Greenfields auch Brownfields, die aufgewertet und somit wieder nutzbar gemacht werden könnten, verstärkt in die Untersuchungen einbezogen worden. Durch eine Erweiterung der bereits etablierten Flächen- und Vermarktungsplattform www.portal.germanys.saarland wird dieser neue Fokus ausgebaut. In Zukunft werden auch gewerblich-industrielle Altflächen regelmäßig systematisch erfasst und bewertet, bevor sie im Idealfall in eine Folgenutzung überführt werden. In diesem Zusammenhang steht die gwSaar dabei auch als Ansprechpartnerin für solche Unternehmen zur Verfügung, die Pläne für eine Wiedernutzbarmachung eigener, nicht mehr benötigter Betriebsflächen haben. Neue Flächenpotenziale aus Brownfields können somit frühzeitig identifiziert und Upcycling-Maßnahmen eingeleitet werden.

Kontakt:
gwSaar Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar mbH
masterplan@invest-in-saarland.com

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