HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Dagmar Ensch-Engel: Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bedenklich.
DIE LINKE kritisiert die Entscheidung des Europaparlaments zur begrenzten Verlängerung der Zulassung des Pflanzenwirkstoffs Glyphosat. Auch Deutschland will einer Verlängerung  zustimmen. Vorgesehen ist laut Medienberichten nunmehr eine Zulassung von weiteren neun Jahren, mit dem Hinweis eines sofortigen Entzugs der Genehmigung, sollten sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben. Dazu erklärt Dagmar Ensch-Engel, umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag:
Dagmar Ensch-Engel, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE Fraktion im Landtag
Dagmar Ensch-Engel, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE Fraktion im Landtag
„Solange der von der internationalen Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation geäußerte Verdacht, dass Glyphosat krebserregend sein könnte, nicht vollständig ausgeräumt ist, halte ich eine Verlängerung der Zulassung für unverantwortlich. Zudem liegen laut der heutigen Presseberichte die Schlüsselstudien bereits vor. Diese werden aber anscheinend nicht veröffentlicht.“ Aus Sicht der LINKEN sei das nicht hinnehmbar, auch eine Halbierung der Zulassungszeit sei nicht ausreichend. „Die möglichen Krebsrisiken werden hierdurch nicht minimiert“, so Ensch-Engel. Selbst das Umweltbundesamt warnt vor den möglichen gesundheitlichen Gefahren durch Glyphosat und verweist unter anderem auf die Anreicherung des Stoffes im menschlichen Urin. Dies könne den Zeiträumen zugeordnet werden, in denen Glyphosat in immer größeren Mengen eingesetzt wurde. Das größte Risiko liege jedoch bei der unsachgemäßen Anwendung. Um verlässliche Entscheidungen treffen zu können fordert Ensch-Engel aktuelle und verlässliche Zahlen, um das Gefährdungspotential besser einschätzen zu können. „Dabei sollten wir vor allem das Wohl der Kinder im Auge haben.
Eine aktuelle Untersuchung des Umweltbundesamtes deutet nämlich darauf hin, dass die Belastung durch Glyphosat in den letzten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich angestiegen ist.“ Insbesondere aus Gründen der Vorsorge sei in erster Linie die Bundesregierung in der Pflicht, die Menschen optimal zu schützen. „Und das kann vorerst nur eins bedeuten: Ein Verbot von Glyphosat.“ Ensch-Engel appelliert an die zuständige EU-Kommission, bei ihrer anstehenden Entscheidung die umfassend erläuterten Bedenken aus Wissenschaft, Politik und Bevölkerung ernst zu nehmen und den Zulassungsantrag abzulehnen.

Quelle: Fraktion DIE LINKE Saarland

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein