Bild: Torsten Czech
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Der Biosphärenverein Bliesgau hatte im Februar die interessierte Bevölkerung zur Gründung einer Arbeitsgruppe eingeladen. Etwa 50 Personen mit sehr vielfältigen Ambitionen und interessanten Hintergründen fanden den Weg nach Wolfersheim in das Dorfgemeinschaftshaus. Durch den gut zweieinhalbstündigen Abend mit Vorträgen und Diskussion führte Axel Kammerer, der trotz der sehr kontroversen Themenbereiche äußerst sachlich und konstruktiv verlief.

„Durch unser eigenes Konsumverhalten sowie die zahlreichen gesetzlichen Auflagen steht die Landwirtschaft heute unter enormem Druck“, so Torsten Czech, 1. Vorsitzender des Biosphärenvereins zur Eröffnung des ersten Treffens der neuen AG Landwirtschaft. Der Beruf des Landwirts werde zudem zunehmend unattraktiv. Folge könne sein, dass sich die Landschaft im Bliesgau schnell verwandele, was niemand wolle. Der 2. Vorsitzende Axel Kammerer ergänzte, dass die landwirtschaftlichen Strukturen im Saarpfalz-Kreis gar nicht so schlecht aufgestellt seien: „Wir könnten hier in der Region viel mehr regionale und gesunde Lebensmittel produzieren. Das hat ökonomische und ökologische Vorteile“. Beispielsweise können Transport- und Handelswege vermieden werden.

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Zum Einstieg in die Diskussion hatte der Biosphärenverein ein paar Landwirtschaftsexperten aus der Region gebeten, aus ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld zu berichten. Dr. Gerhard Mörsch, Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes, berichtete über Initiativen im Bereich der Landwirtschaft, wie z.B. „Landwirt schaf(f)t Vielfalt“ oder das Bliesgau-Regal. Torsten Czech, in der Kreisverwaltung zuständig für den ländlichen Raum, nahm den Anwesenden die Angst vor der Entwicklung innovativer Ideen für den ländlichen Raum im Allgemeinen und der Landwirtschaft im ganz Speziellen. Es gebe zahlreiche Fördermöglichkeiten von Kreis, Land, Bund und EU. Richard Schreiner, Landwirt vom Kirchheimer Hof in Breitfurt und Vorsitzender des Kreis-Bauernverbandes stellte die aktuelle globale und lokale Situation sowie Bedeutung der Landwirtschaft mit ihren zahlreichen Aufgaben dar. Neben der Lebensmittelproduktion sprach er über die Landschaftspflege, über Auflagen und Vorschriften seitens der EU, die nicht immer praktikabel sind. Marlene Herzog, Landwirtin vom SoLaWi-Hof (solidarische Landwirtschaft) Wahlbacher Hof in Zweibrücken-Contwig präsentierte als „Jungbäuerin“ die Bedeutung und Arbeitsweise einer bäuerlichen, solidarischen Landwirtschaft anhand ihres Bioland – Hofes.

Die sich anschließende Frage- bzw. Austauschrunde zeigte einen sehr großen „Fächer“ von unterschiedlichen Intentionen zum Thema Landwirtschaft in der Biosphäre Bliesgau. Ziel der Veranstalter war es zunächst sich kennenzulernen, um dann ein arbeitsfähiges Netzwerk für Menschen, die mit Landwirtschaft zu tun haben, zu entwickeln. Dabei sei es unerheblich, ob es sich um einen konventionell wirtschaftenden Landwirt mit mehreren 100 ha, oder eine Permakultur – Hobbygärtnerin oder eine Erlebnis-Pädagogin, die auf einem Biolandhof mit Schulklassen arbeitet, handele.

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Wie geht es konkret weiter?

Die neu gegründete AG möchte unter anderem an einem eigenen Profil „Landwirtschaft in der Biosphäre Bliesgau“ arbeiten. „Es wird hauptsächlich an den Teilnehmern liegen, wohin sich diese Arbeitsgemeinschaft entwickeln wird. Ob sie nur Papier produziert oder handelnd aktiv gestalten wird, liegt in der Hand der Menschen, die mitmachen werden“, so der Initiator Hannes Ballhorn. Durch einen von den Teilnehmern ausgefüllten Fragebogen wurden Wünsche und Schwerpunktthemen genannt. Diese können Themen eines weiteren öffentlichen Tagesworkshops werden.

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