Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“, dargestellt von Monika Link, zu Schauplätzen der Demokratiebewegung in Homburg – hier vor der Büste Siebenpfeiffers in dem nach ihm benannten Haus. - Foto: Martin Baus / Siebenpfeiffer-Stiftung
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Wo Siebenpfeiffer Violoncello spielte und penibel seine Obstbäume pflegte, wo Wirth sein Mittagessen einnahm, der protestantische Dekan Gottfried Weber seine immensen Weinvorräte lagerte und wo der aus Helmstedt stammende Journalist Georg Fein mit der Tochter seiner Vermieterin poussierte – derart mit Anekdoten verbundene Stationen werden bei der nunmehr anstehenden Ferienführung auf den Spuren Siebenpfeiffers durch Homburg angesteuert.

Die historische Exkursion gilt nämlich jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein grundlegendes Kapitel deutscher Demokratieschichte geschrieben wurde. Am Donnerstag, 22. August, lädt die Siebenpfeiffer-Stiftung zu diesem so unterhaltsamen wie informativen Rundgang durch die Innenstadt ein.

„Die Bevölkerung war dortmals entschieden liberal; ja so sehr war dieß der Fall, daß, unter dem Volk selbst, die entgegengesetzte Gesinnung sich nicht zu äußern getraute, wenn sie auch wirklich vorhanden seyn mochte“, freute sich Johann Georg August Wirth, der Herausgeber der „Deutschen Tribüne“, über die Sympathien, die ihm schon gleich bei seiner Ankunft in Homburg entgegenschlugen. Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth ist eine Stadtführung der ungewohnten Art.

Die Teilnehmer erwartet eine inszenierte Kostümführung: „Regina Wirth“, also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit so alles erlebt hat. In die Rolle schlüpft Monika Link aus Zweibrücken. Haltepunkte des Rundgangs durch die Innenstadt sind beispielsweise das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „Landcommissariat“ (Landratsamt) befanden, die „Schraubenpresse“, auf der Wirths „Tribüne“ zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ der Demokratiebewegung stattfand und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme daran ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden.

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