Die kalte Jahreszeit beginnt und manch einer Familie fällt es schwer, die Kinder mit den passenden Kleidern auszustatten. Vor dem Hintergrund ständig steigender Preise kein Wunder. Schnelle und unbürokratische Unterstützung bietet die Kleiderkammer des St. Ingberter Kinderschutzbundes e.V.
Winteranzüge für Neugeborene, Schneestiefelchen und Matschhosen, aber auch Spielzeug, Roller, Bobby Car und vieles mehr – Eltern wissen, dass Kinderausstattung teuer ist und meist nur kurze Zeit genutzt wird, weil die Kids schnell wachsen oder das Interesse an bestimmten Spielsachen naturgemäß verlieren. Wegwerfen ist Verschwendung, denn viele Kinder freuen sich über die meist noch gut erhaltenen Kleidungsstücke oder Spielsachen.
„Unsere Kleiderkammer ist Anlaufstelle für alle Eltern, nicht nur für förderberechtigte Familien“, betont Geschäftsstellenleiterin Petra Rubeck vom Kinderschutzbund St. Ingbert e.V. Der Verein wurde 1984 gegründet und wenige Monate später hatten die ehrenamtlichen Helfer bereits die erste Kleiderkammer eingerichtet, die bis heute von Petra Gladen, Sandra Heinz und vier weiteren Ehrenamtlern betreut wird. „Wir unterstützen etwa 350 Kinder aus ca. 100 Familien, die im Durchschnitt einmal im Monat zu uns kommen“, berichtet Petra Gladen.
Die Kleiderkammer ist einmal pro Woche, dienstags von 9 bis 11 Uhr geöffnet und immer gut besucht. „Seit wir die Kleiderkammer und auch die Geschäftsstelle des Vereins in St. Ingbert am Marktplatz mit Parkmöglichkeiten und Anbindung an den ÖPNV haben, sind wir viel besser sichtbar“, freut sich Vereinsvorsitzende Ute Strullmeier. Auch kommen mehr und bessere Spenden, wie Petra Rubeck hinzufügt. Vor allem benötigt das Team zur Jahreszeit passende Kinderbekleidung und -schuhe in den Größen 104 bis 140, aber auch Kinderfahrräder, Rutschautos, Roller usw. Für größere Möbel ist zu wenig Lagerplatz vorhanden, aber Kinderwagen und kleine Bettchen werden ebenfalls immer wieder nachgefragt. Alle Spenden sollten gewaschen und repariert sein – das versteht sich von selbst.
„Es ist wichtig, dass sich die Kleiderkammer und die anderen Angebote des Kinderschutzbundes herumsprechen“, betont Nadine Backes, Beigeordnete für Bildung und Kinder. „Jeder, der Kindersachen braucht, kann zur Kleiderkammer kommen! Aber wichtig ist auch, dass alle Menschen, die Kindersachen abgeben möchten, wissen, dass ihre Spenden hier in gute Hände kommen und wirklich gebraucht werden!“ Mike White, Leiter des Geschäftsbereichs Familie, Soziales und Integration, hebt hervor, dass „vor dem Hintergrund steigender Kinderarmut und Obdachlosigkeit jede Unterstützung wichtig ist. Wer weniger Geld für Kinderkleidung ausgeben muss, kann vielleicht den Vereinsbeitrag für das Kind bezahlen und ihm damit ermöglichen, am sozialen Leben teilzunehmen.“ Der Dank der beiden Vertreter der Stadt St. Ingbert geht zudem an die Ehrenamtler des Kinderschutzbundes, die neben den Öffnungszeiten der Kleiderkammer unzählige Stunden mit Sortieren und Aufarbeiten der Spenden verbringen. „Eine Gesellschaft kann nur dann existieren, wenn es Leute gibt, die mehr tun als das erforderliche Maß“, fügt Mike White hinzu.
Neben der Kleiderkammer organisiert der Kinderschutzbund St. Ingbert e.V. zum Beispiel eine Krabbelstunde unter pädagogischer Leitung, das Projekt „Große helfen Kleinen“ und den Weihnachtswunschbaum für Kinder, die keine Riesenpakete unter dem Weihnachtsbaum erwarten können. „Unsere Angebote werden sehr, sehr gut angenommen“, freut sich Petra Rubeck. „Allerdings brauchen wir auch Menschen, die unsere Arbeit hier mit ihrer Tatkraft unterstützen“, ruft sie zudem zur Mithilfe im Verein auf.
Kinderschutzbund St. Ingbert e.V. und Kleiderkammer
Am Markt 6, 66386 St. Ingbert
Tel.: 06894-35805
E-Mail: info@kinderschutzbund-igb.de
www.kinderschutzbund-igb.de
Öffnungszeit Kleiderkammer: Dienstag 9 – 11 Uhr (und nach Vereinbarung auf Anfrage per E-Mail)
Spendenannahme: Mittwoch 9 – 11 Uhr, Donnerstag 16 – 18 Uhr.