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„Egal ob Cannabis oder Kokain: Illegale Drogen dürfen nicht verharmlost werden. Aber auch der Konsum von legalen Substanzen wie Alkohol und Tabak birgt Gefahren. Flüchten Sie nicht in ein schädliches Konsumverhalten!“, so Staatssekretär Stephan Kolling anlässlich des Weltdrogentags am vergangenen 26. Juni 2020.

Staatssekretär Stephan Kolling – Bild: saarland.de

Seit vielen Jahren ist Cannabis sowohl in Deutschland und Europa als auch im Saarland die am häufigsten konsumierte illegale Droge und mit 22 Prozent der häufigste Grund für Suchttherapien. Der leicht verfügbare und vergleichsweise günstige Stoff, der im Saarland meist aus Belgien, Luxemburg und den Niederlanden stammt, wird immer öfter von Jugendlichen in ihrer Freizeit konsumiert. Oft als harmlose oder „weiche“ Droge dargestellt, entfaltet Cannabis seine Gefahr als Einstiegsdroge auf dem Weg in die Abhängigkeit. Denn reicht der Cannabis-Rausch nicht mehr aus, greifen viele Konsumenten zu härteren Drogen.

Auch der Konsum von Amphetaminen wie beispielweise Speed zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Sie sind nicht nur in der Party-Szene oder im Kontext von Prostitution weit verbreitet, sondern werden unter anderem von Angestellten in Industrie- und Gastronomiebetrieben, von Handwerkern, Kraftfahrern und Studenten genutzt, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Die Erkenntnisse einer Studie der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums über die Konsumenten-Struktur von Amphetaminen und MDMA im Saarland sollen dabei helfen, diesem Trend entgegenzuwirken. Sie werden Anfang Juli erwartet.

Im Jahr 2020 sind im Saarland bereits 18 Menschen ihrem Drogenkonsum zum Opfer gefallen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 wurden zu diesem Zeitpunkt zwölf Drogentote verzeichnet. Ein Hauptgrund für die steigenden Zahlen ist die sogenannte Polytoxikomanie, der Mischkonsum mehrerer Stoffe. Oftmals werden bei Drogenopfern mehr als fünf verschiedene Substanzen festgestellt. Angesichts dieser Zunahme ist es dem Landesdrogenbeauftragten Kolling wichtig, die Maßnahmen der Überlebenshilfe und Schadensreduktion weiter auszubauen. Dazu gehören unter anderem der überwachte Drogenkonsum in sogenannten Konsumräumen und die Verstärkung des Streetworkings durch das Drogenhilfezentrum (DHZ).

„Auch zukünftig müssen wir die Versorgung der Suchtkranken in unserem Land weiterhin optimieren, sie vor sich selbst schützen und Wege aus der Sucht aufweisen. Andererseits müssen wir schon früh mit leidenschaftlicher Präventions- und Aufklärungsarbeit verhindern, dass Menschen – gerade Jugendliche – überhaupt zu Drogen greifen“, so Staatssekretär Kolling abschließend. Der „Weltdrogentag“, offiziell auch „Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr“ genannt, findet jährlich am 26. Juni statt. Der Aktionstag wurde 1986 auf der Vollversammlung der Vereinten Nation ausgerufen, um auf die Drogenprobleme in der Gesellschaft aufmerksam zu machen und eine internationale Gesellschaft ohne Drogenmissbrauch zu erschaffen.

 

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