HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Qualität der saarländischen Gewässer hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Dennoch erreichen momentan nur 7% den angestrebten guten ökologischen Zustand. Das saarländische Umweltministerium hat daher ein Maßnahmenprogramm für die Jahre 2016 bis 2021 aufgestellt.
Beim chemischen Zustand ergibt sich ein zweigeteiltes Bild. Bedingt durch die weltweite Belastung mit Quecksilber werden auch im Saarland die äußerst strengen Qualitätsnormen zum Schutz von Arten, die sich hauptsächlich von Fischen ernähren, überschritten. Ohne solche überall in der Umwelt vorkommenden Schadstoffe wie Quecksilber befinden sich fast 70% der Gewässer in einem guten chemischen Zustand. Beim Grundwasser sind es sogar 100%, sowohl hinsichtlich des chemischen als auch des mengenmäßigen Zustands.
Umweltminister Reinhold Jost: „Dass wir heute im Saarland wieder an weitgehend naturnahen Gewässern entlangspazieren können, ist einer der großen Verdienste des Gewässerschutzes der letzten Jahrzehnte. Vorher standen die Bedürfnisse der Siedlungsentwicklung, Landwirtschaft und Industrie meist im Vordergrund. Zum Glück gab es hier weltweit ein Umdenken.“
Europarechtlich wurden diese Ziele in der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) formuliert, die drei Fristen zur Umsetzung vorsieht. Der 2. Bewirtschaftungsplan für den Zeitraum 2016 bis 2021 wurde Ende 2015 verabschiedet und hier veröffentlicht: http://www.saarland.de/wrrl-bewirtschaftungsplan.htm
Das dazugehörige Maßnahmenprogramm umfasst 449 Maßnahmen. Die Gemeinden, der Entsorgungsverband Saar (EVS), das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) und die anderen zuständigen Behörden werden diese in den nächsten Jahren umsetzen. Maßnahmen in der Abwasserreinigung, die sich konkret dem EVS als Maßnahmenträger zuordnen lassen, umfassen beispielsweise ein Investitionsvolumen von geschätzten 48,5 Mio. €.
Daneben gewährt das Ministerium den Gemeinden jährlich Zuschüsse in Höhe von etwa 3 Mio. € zur Renaturierung von Gewässern und für Maßnahmen zur Niederschlagswasserbewirtschaftung (Stichwort Fremdwasserentflechtung). Minister Jost: „Das ist gut investiertes Geld, denn von sauberen Gewässern profitieren wir alle und kommen gleichzeitig unserem grundgesetzlichen Auftrag nach, die natürlichen Lebensgrundlagen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen zu schützen.“

 

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