Aus den Augen, aus dem Sinn? Das muss nicht unbedingt so sein. Auch wenn in diesem Jahr wegen den Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie die Martinsumzüge abgesagt wurden und sich den Kindern damit kein guter Mann hoch zu Roß näherte, um Ihnen die Grundlagen der Nächstenliebe zu vermitteln, so war der Heilige Martin doch in nahezu allen Kindergärten präsent.
Nach allen Regeln der Kunst erinnerten auch in den Bexbacher Kindergärten die Erzieherinnen an St. Martin und hatten sich allerlei einfallen lassen, um die Tradition aufrecht und die Erinnerung an die Legende wach zu halten. Der Ortsrat Bexbach-Mitte hatte bereits im Vorfeld seine Mitwirkung signalisiert. Auf der Grundlage eines einstimmigen Beschlusses hatte Ortsvorsteher Rolf Ballweber für den St. Dominus Kindergarten und die AWO Kindertagesstätte Pfiffikus Martinsbrezeln beschaffen können.
Mit einem Budget von knapp über 300 Euro bekamen die Kinder des St. Dominikus-Kindergarten 115 Brezeln, der AWO Kindergarten 170. Ortsvorsteher Ballweber brachte in der letzten Woche die Brezeln im Namen des gesamten Ortsrates in die beiden Einrichtungen. Mit Geschichten und Liedern und beim gemeinsamen Brezel-Frühstück wurde St. Martin in den Köpfen der Kinder lebendig.
Das Team um Gerda Scholl im AWO-Kindergarten bastelte gemeinsam mit den Kindern Laternen und organiserte auf dem Freigelände einen Umzug. Mit von Eltern zur Verfügung gestellten Sachen wurde eine Kindertombola bestückt, und um den Aspekt des Teilens nachfühlbar zu machen, sammelten die Kinder Spielzeug, das gespendet wird. Mit den Martinsbrezeln des Ortsrates und eigenen pfiffigen Ideen wurde also dafür gesorgt, dass St. Martin im Sinn blieb, obwohl er ausnahmsweise aus den Augen war.