Anzeige

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Juni zum dritten Mal in Folge und liegt nun bei 101,0 Punkten, 0,7 Punkte niedriger als im Vormonat. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verbleibt damit über der neutralen Marke von 100 und zeigt für den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt noch eine positive Entwicklung an. Auch das europäische Barometer liegt nach dem zweiten Rückgang in Folge bei 101,0 Punkten, eine Verringerung um 0,6 Punkte gegenüber dem Mai.

Damit liegen die Barometerwerte für Deutschland und Europa nun insgesamt auf demselben Stand – der in der Vergangenheit zumeist bessere Arbeitsmarktausblick in Deutschland hat sich mittlerweile auf das europäische Mittelmaß verschlechtert. Hierzulande sinkt die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit im Juni zum vierten Mal in Folge und liegt nach einem Minus von 0,2 Punkten inzwischen bei 97,9 Punkten. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung fällt im Juni stärker um 1,1 Punkte, bleibt aber mit 104,2 Punkten noch immer auf einem guten Stand. Die Beschäftigungsperspektiven bleiben somit weiterhin positiv.

Anzeige

„Es gibt gute Chancen, dass immer mehr Zugewanderte aus der Ukraine offene Stellen in Deutschland besetzen werden. Aber zunächst bedeutet Jobsuche oft Arbeitslosigkeit“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Auch seien die wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise zäh und würden auf der Arbeitsmarktentwicklung lasten. „Die Arbeitsagenturen sehen den Arbeitsmarkt nach wie vor als stabil an. Sie sehen aber Warnsignale und gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten steigen wird“, so Weber weiter.

Das European Labour Market Barometer fällt zum zweiten Mal in Folge und liegt nach einem Rückgang um 0,6 Punkte aktuell bei 101,0 Punkten. Der Ausblick bleibt insgesamt noch positiv. Die Arbeitslosigkeitskomponente fällt um 0,3 Punkte auf 99,5 Punkte, was eine leicht steigende Arbeitslosigkeit signalisiert. Die Beschäftigungskomponente geht um 0,8 Punkte zurück, verbleibt aber auch auf europäischer Ebene mit 102,6 Punkten weiter im positiven Bereich. Die Beschäftigung wird weiter zunehmen, wenn auch in einem langsameren Tempo. „Nach einer Erholung seit Jahresbeginn gibt es jetzt einen Dämpfer für die Aussichten auf den europäischen Arbeitsmärkten“, erläutert Weber.

Anzeige

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein