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Bilanzpressekonferenzen sind normalerweise keine lockere Angelegenheit, sondern gespickt mit Zahlen und Entwicklungskurven. Bei der Karlsberg Brauerei GmbH ist dies nicht anders – auch wenn bei dem Getränkehersteller mehr Emotionen im Spiel sind: schließlich ist das Unternehmen nicht nur Arbeitgeber für hunderte Menschen im Saarpfalz-Kreis, sondern steht mit seinen Getränken sinnbildlich für Lebensqualität im Saarland. Hier wird gerne „gudd gess un getrunk“. Von daher waren nicht nur die Zahlen des vergangenen Jahres interessant, sondern auch der Ausblick, den CEO Christian Weber der versammelten Presse auf die kommenden Monate gab.

Der Karlsberg Verbund, dessen Keimzelle die 1878 gegründete Karlsberg Brauerei bildet, ist heute in vielfältigen Kerngeschäftsfeldern tätig. Über das Biersegment hinaus bieten die Unternehmen des Karlsberg Verbunds mit 1400 Mitarbeitern Getränke und Dienstleistungen rund um den täglichen Genuss an: von Mineralwässern, Fruchtsäften, Erfrischungsgetränken über Transport- bis zu Gastro-Dienstleistungen. Durch die Ausgabe der Anleihe ist die Brauerei veröffentlichungspflichtig geworden und stellte daher aktuell den Geschäftsbericht der Karlsberg Brauerei GmbH vor.

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In 2016 hat das Traditionsunternehmen, also die Karlsberg Brauerei GmbH, knapp 159,2 Mio erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse lagen damit rund 4,2 % unter dem Vorjahresniveau. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem konsequenten Verzicht auf margenschwache Geschäfte, insbesondere im Discountsektor. Das Ergebnis vor Abschreibung, Zinsen und Steuern (EBITDA), das die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens beschreibt, hat sich dabei erneut verbessert: von 16,1 Mio. Euro auf 16,8 Mio. Euro. Damit setzte die Gesellschaft die positive Entwicklung der vergangenen Jahre im Berichtszeitraum fort und bestätigte die von der Geschäftsführung getroffene Prognose für das Geschäftsjahr 2016. Im veröffentlichten Jahresabschluss weißt die Gesellschaft zum Geschäftsjahr 2016 einen Jahresüberschuss von 4,8 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 8,1 Mio. Euro aus. „Wir sind, was den Umsatz angeht, Schritt für Schritt kleiner geworden. Aber wir sind besser und stärker in unserer Profitabilität geworden. Größe alleine bringt nichts, wenn wir damit kein Geld verdienen“, erklärt Christian Weber die Zahlen der vergangenen 12 Monate.

Mit den Eigenmarken in die Zukunft…

„Die Marktführerschaft bei unseren strategischen Marken hat sich weiterentwickelt. Von diesen leben wir und das Ergebnis zeigt, wie stark wir im Wettbewerb unterwegs sind”. Mit diesen Worten beschreibt der Generalbevollmächtigte der Brauerei die Stellung der bekannten Marken Gründel´s, Mixery und UrPils. „Gründel´s hat ein hohes Level erreicht, auch wenn der Markt eine gewisse Sättigung erfährt. Die größten Potentiale sehe ich hier nicht nur in Deutschland, sondern gerade auch im Ausland“, sieht Christian Weber hier noch Wachstumschancen für die Produktreihe. Die Marktanteile möchte die Brauerei in dieser Sparte daher auch verteidigen. Nach Einschätzung von Weber, wird das hohe Wachstum früherer Jahre in der nächsten Zeit wohl eher nicht mehr weitergehen. Insbesondere die Konkurrenz hat reagiert und ebenfalls Produkte im Segment der alkoholfreien Getränke auf den Markt gebracht.

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Quelle: Karlsberg Brauerei GmbH

Der Biermischmarkt ist insgesamt, auch in Zusammenhang mit der Stärkung der alkoholfreien Getränke, etwas rückläufig. Aber nach wie vor ist das Kultgetränk aus Homburg deutschlandweit Marktführer: Mixery! Und das soll auch so bleiben: „Wir haben lange überlegt, wie wir unsere Position verteidigen und ausbauen wollen. Als kleine Mini-Revolution möchten wir daher in diesem Jahr alkoholfreies Mixery auf den Markt bringen.“ Die Brauerei verspricht sich hiervon insbesondere in den Regionen, in denen die Marke schon stark vertreten ist, zusätzliche Marktanteile abzugreifen.

Quelle: Karlsberg Brauerei GmbH

Eine rosige Zukunft sieht die Brauerei in den Partnermarken: „Das Konzept der Partnermarken beginnt immer mehr in die Gänge zu kommen. Im letzten Jahr kamen alle Marken schon gut voran. Dieses Jahr werden wir vielleicht schon in den zweiten oder dritten Gang hochschalten können“, bewertet Christian Weber die Aussichten positiv. Nach seiner Einschätzung stecke in diesen noch jede Menge Potential und lobte auch die Zusammenarbeit mit den Partnern.

Regional die Nummer 1

Eine stolze Bilanz zog Christian Weber über das Karlsberg Produkt schlechthin: „Wir haben es geschafft, in unserer Region zu zeigen wo der Hammer hängt!“. UrPils als Marke habe sich sehr gut entwickelt, was auch stark mit der Fokussierung der Brauerei auf die Marke an sich zusammenhänge. In Zukunft wolle man hier aber mehr die Brauerei in den Vordergrund rücken. „Wir müssen nun den Schalter umlegen und auf Karlsberg als Sortimentsbrauerei aufmerksam machen. Unsere Grundkompetenz ist schließlich die Braukompetenz!”, zeigte er sich stolz auf das Wissen und Handwerk seiner Mitarbeiter im Braubereich. Dies soll sich auch in der Kommunikation nach außen zeigen: „Wir haben uns entschieden, auf die Geschichte der Menschen im Unternehmen, der Karlsberger, zu setzen.“ Ab sofort, beginnend mit den 12 hochqualifizierten Braumeistern, werden diese in den Vordergrund gerückt werden.

Quelle: Karlsberg Brauerei GmbH

Im laufenden Geschäftsjahr 2017 liegt der Fokus weiter auf dem margenstarken Markengeschäft im In- und Ausland, insbesondere durch Produktvielfalt, Innovation und die Stärkung der Vertriebsstruktur. Zunächst rechnet aber das Unternehmen durch den Wegfall des Discountgeschäfts mit deutlich geringeren Umsatzerlösen. Dadurch fällt auch fast ein Drittel der Produktion am Produktionsstandort Homburg weg. „Wir machen das ganz gezielt und bewusst, aber auch ohne betriebsbedingte Kündigungswellen. Es ist kein schöner, aber wichtiger Prozess. Gestärkt aus dem vergangenen Jahr, möchten wir diesen nun angehen. 2017 wird für uns ein wichtiges Jahr mit vielen Herausforderungen, aber auch ein Jahr, in dem wir als Unternehmen ein Stück vorankommen und nochmal besser werden.“

Auch wurde rund auf dem Betriebsgelände viel gebaut: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen in Höhe von rund 14,3 Mio. Euro getätigt, unter anderem in die Erneuerung der Gär- und Lagerkeller, um die Produktvielfalt, insbesondere Spezialitätenbiere, weiter auszubauen. Die größte Einzelinvestition floss in ein hochmodernes Motoren-Blockheizkraftwerk, das die eigene Strom- und Wärmeerzeugung effizienter, sicherer und umweltfreundlicher macht. Zudem hat das Unternehmen frühzeitig seine mittel- bis langfristig ausgerichtete Finanzierungsstruktur in einem günstigen Zinsumfeld gesichert, indem im vergangenen Jahr eine weitere Anleihemission ausgegeben und die erste Unternehmensanleihe vorzeitig zurückgezahlt wurde. Der kürzlich erfolgte Wechsel in das neue Qualitätssegment „Scale“ der Börse Frankfurt ist Ausdruck dafür, dass sich das Unternehmen dem Vertrauen seiner Investoren verpflichtet fühlt. „Das letzte Jahr war ein Jahr der großen Investitionen und der Stabilität. Das Unternehmen hat sich gut aufgestellt. Wir sind in vielen Bereichen gut vorangekommen, wissen aber, dass noch viel harte Arbeit vor uns liegt.“

Der vollständige Jahresabschluss der Karlsberg Brauerei ist auf der Unternehmenswebseite unter www.karlsberg.de/investoren im Bereich Dokumente abrufbar.

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