Anzeige

„Die globalen Versuche, die Pressefreiheit zu schwächen, treffen – zumindest in Deutschland – auf einen Berufsstand, der verunsicherter denn je ist. Kaputt gespart und zu Erfüllungsgehilfen der PR degradiert, fehlt vielen Journalistinnen und Journalisten der Mumm, die Werte ihres Berufes und die der Pressefreiheit zu verteidigen“, so Burmeister. Im anschließenden Dialog mit Uwe Conradt zur „Bedeutung von Qualitätsjournalismus für eine freie Gesellschaft“ stellte dieser fest, dass alle gesellschaftlichen Akteure Verantwortung für Freiheitsrechte übernehmen müssten: Politik, Gesetzgeber, Medienschaffende aber auch jeder Einzelne. 

Anzeige

„Anonyme Trolle und von Algorithmen gesteuerte Bots können die öffentliche Kommunikation massiv beeinträchtigen und demokratische Strukturen zersetzen. Aus Gründen der Prävention spricht vieles dafür, die persönliche Inanspruchnahme stärker als bisher ins Zentrum der zuständigen staatsfern organisierten Medienaufsicht, der Staatsanwaltschaften und Gerichte zu stellen. Die Durchsetzung der Anbieterkennzeichnung auf Twitter, YouTube, Facebook und Co. ist dabei eine zentrale Aufgabe, will man individuelle Verantwortung wieder herstellen.“

In einer Live-Schaltung nach Washington beteiligte sich Marc Hoffmann, USA-Korrespondent des ARD-Hörfunks, an der Diskussion in Homburg. Sein Thema war der „Journalismus im Trump-Zeitalter: Zwischen Schnelligkeit und Sorgfalt“. Er schilderte die Arbeitsbedingungen in einer durch enorme Schnelligkeit und Fülle geprägten Nachrichtenlage, die nur bewältigt werden könne, indem man sich auch auf die Qualität der Kolleginnen und Kollegen anderer Medien stütze. Die Arbeit in den USA finde außerdem in einem gesellschaftlichen Klima statt, das seit Jahren aufgeheizt und tief gespalten sei. 

Anzeige

„US-Präsident Trump ist für die Pressefreiheit in den USA Fluch und Segen zugleich. Trump befeuert den Hass und säht Zweifel gegenüber etablierten Medien. Das ist eine Herausforderung für Journalistenkollegen, die genau spüren, wie wichtig Vertrauen für glaubwürdigen Journalismus ist. Zugleich haben mehr Amerikaner unter Trump das Bedürfnis nach gutem Journalismus. Die großen Zeitungen und Fernsehsender antworten mit Faktenchecks und noch mehr Investigativjournalismus”, so Hoffmann.

Weiterlesen auf Seite 3

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein