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Die renommierte medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ hat aktuell einen Artikel über die BASKET-SMALL-2-Studie veröffentlicht, die diese Woche beim Europäischen Kardiologie-Kongress ESC in München vorgestellt wurde. An der Studie sind Mediziner der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes maßgeblich beteiligt.

„Es ist die größte randomisierte klinische Studie, die das sogenannte DCB-Verfahren untersucht. Dabei werden Verengungen in kleinen Herzkranzgefäßen mit medikamentenbeschichteten Ballonkathetern, englisch: drug coated balloon“, behandelt – ohne dass ein Stent, also eine dauerhafte Gefäßstütze, gesetzt wird“, erklärt Prof. Dr. Bruno Scheller, Oberarzt der kardiologischen Universitätsklinik in Homburg und Seniorautor des Lancet-Artikels. Der Leiter des Herzkatheterlabors am UKS und sein Kollege Prof. Dr. Felix Mahfoud, Leitender Oberarzt der Klinik, haben maßgeblich an der Studie mitgewirkt, die das Universitätsspital Basel leitet. Alleine in Homburg wurden mehr als 100 Patienten in die Studie eingeschlossen. Prof. Scheller verfügt über eine große Expertise auf diesem Gebiet: Die Methode der ballonbasierten lokalen Medikamentenapplikation haben Prof. Ulrich Speck (Charité, Berlin) und Prof. Scheller vor mehr als 15 Jahren erfunden. Im Laufe der Jahre haben beide Forscher konsequent daran gearbeitet, die Technologie der DCB zu verbessern und diese als klinisches Standardverfahren zu etablieren.

Mit der vorliegenden Studie wurde ein neuer, lang erwarteter Meilenstein für die DCB-Technik erreicht. Zwar ist die Behandlungsmethode etabliert und verfügt über eine sogenannte Klasse-IA-Empfehlung zur Behandlung der In-Stent-Restenose in den europäischen Richtlinien zur Revaskularisierung, die bisherige Standardtherapie ist allerdings nach wie vor die Behandlung mit medikamentenbeschichteten Stents (DES, englisch: drug eluting stent).

Laut dem Baseler Kardiologen Prof. Raban Jeger gab es in der Studie keinen Unterschied zwischen Patienten, die bei erstmaligen Verletzungen kleiner Herzkranzgefäße (de-novo Läsionen in Koronargefäßen mit einem Durchmesser von weniger als 3 mm) mit einem medikamentenbeschichteten Stent (DES) oder dem medikamentenbeschichteten Ballonkatheter (DCB) behandelt wurden.

Prof. Scheller: „In der DCB-Gruppe gab es keine Gefäßverschlüsse, was die Sicherheit des Verfahrens belegt. Nach einem Jahr hat das Verfahren die gleiche Ereignisrate wie moderne medikamentenbeschichtete Stents, die bisher als Standardtherapie in dieser Indikation gelten“. In der Langzeitbeobachtung der Studie wird nun weiter untersucht, ob die DCB-Therapie durch den Verzicht auf ein permanentes Implantat den Patienten längerfristig nutzt.

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