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HOMBURG1: Wie schwierig war es dann Spieler wie Christian Telch, Patrick Lienhard oder Sven  Sökler für die Oberliga zu begeistern. In den Pressemitteilungen ließt man immer „das Konzept hat mich überzeugt.“ Geht das denn nicht eher nur über Geld? Wie muss man sich das vorstellen:

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Jürgen Luginger: Einerseits muss natürlich der Funke zwischen Spieler und Trainer überspringen. Wichtig ist, mit jedem Spieler vorher zu sprechen. Denn er muss mit mir jeden Tag zusammen arbeiten und ich mit ihm. Das muss schon stimmen. Die Spieler sollen natürlich auch wissen was auf sie zu kommt. Und das habe ich auch jedem Spieler gesagt, die wissen das. Aber sie wissen auch zu schätzen was sie für ein Umfeld haben. Zum Beispiel die Trainingsbedingungen, die hat man nicht überall. Nicht in der Regionalliga und auch nicht immer in der Dritten Liga. Das haben die auch gesehen. Auch dass der Verein gut aufgestellt ist, was das Finanzielle angeht. Hier bekommen die Spieler pünktlich ihr Geld. Da schaut man schon auch drauf. Sportlich gesehen: dass hier was entstehen kann. Dass der Verein auch weitere Ziele hat. Das ist dann für einen Spieler auch interessant, mal bei so einer Aufgabe dabei zu sein.

HOMBURG1: Erklärt der Trainer vor einer Verpflichtung dann dem Spieler in dem Gespräch auch seine Spielidee?

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Jürgen Luginger: Natürlich. Die Spieler wollen schon auch wissen, was wir mit ihnen vorhaben. Sonst kommt hinterher der Spieler und sagt: „Trainer, ich bin kein rechter Verteidiger. Ich wollte schon offensiv spielen.“ Deswegen muss man schon klar sagen, wie die Vorstellungen sind. Man legt sich natürlich nicht fest auf eine einzelne Position. Aber man sagt schon, wo man sich den Spieler in den verschiedenen Systemen vorstellt und welche Rolle er einnehmen soll.
Es ist ja auch die Frage, wo der Spieler sich sieht. Das ist auch wichtig. Das muss man schon in den Gesprächen abklären. Natürlich, in der Saison gibt es immer mal wieder Situationen, wo er vielleicht wo anders spielt. Aber schlussendlich muss sich der Spieler in seiner Rolle wohlfühlen.

HOMBURG1: Nach der bisherigen Vorbereitung: Wie sehr erfüllen die Jungs die Vorstellungen des Trainers?

Jürgen Luginger: Ich denke, vom Charakter her haben wir dieses Jahr eine sehr gute Truppe. Wenn man sieht wie sie mitarbeiten, wie sie im Trainingsbetrieb mitziehen..ich glaube das passt ganz gut. Vom sportlichen her sind wir auf einem guten Weg. Das dauert, da muss man sich auch nichts vormachen. Wenn man viele neue Spieler hat, kann man nicht erwarten, dass von heute auf morgen alles passt und läuft. Das wird sicher noch eine Zeit dauern. Aber ich denke wir haben schon gute Spieler dabei und das muss man dann so auch auf den Platz bringen.

HOMBURG1: Bei so vielen Spielern ist es eigentlich klar, dass nicht von Beginn an alles klappt. Aber das Umfeld hat, auch mit Blick auf die finanzielle Ausstattung der anderen Vereine, eigentlich genau die Erwartung: Meister werden und attraktiver Fussball spielen.

Jürgen Luginger: Ich habe noch keine Mannschaft in irgendeiner Liga erlebt, die meint, sie marschiert durch und alles wird gut. Es wird hier in der Oberliga jedes Spiel knallhart werden. Da sind auch gute Mannschaften dabei. Jede Mannschaft in dieser Klasse hat Spieler dabei, die schon höher gespielt haben. Es ist ja auch nicht so, dass die anderen Vereine keinen Fussball spielen können.
Natürlich ist unser Ziel der Aufstieg und wir haben auch gute Qualität in der Mannschaft. Aber es ist wichtig, dass das Umfeld auch erkennt, das wir Unterstützung brauchen. Dass wir zusammenhalten. Dass es auch passieren kann, dass es auch mal nur ein Unentschieden gibt. Wichtig ist, dass man sich auf Strecke durchsetzt. Und da muss sich dann auch die Qualität zeigen, die wir in der Mannschaft haben.

HOMBURG1: Es gibt ja immer diese Floskel „Wir denken von Spiel zu Spiel“. Aber ist es eben nicht genau das: nur eine Foskel?

Jürgen Luginger: Das hört sich vielleicht doof an, aber es ist entscheidend,  ob man genau das macht oder nicht macht. Es muss jedem klar sein: Unsere Gegner gehen gegen uns doppelt motiviert in die Partie. Da müssen wir uns nichts vor machen. Daher muss die Mannschaft verinnerlichen, dass sie 100% abrufen muss um zu bestehen. Auch wenn man vielleicht bessere Einzelspieler hat: Wir müssen eine Mannschaft werden und dann noch die besseren Einzelspieler – dann werden wir es sehen, ob wir es schaffen können. Aber auch unsere Gegner sind gute Mannschaften, die kämpfen, fighten und rennen – das müssen wir aber auch zeigen. Wenn dann noch die individuelle Qualität dazu kommt, wird sich ein Unterschied auf dem Platz zeigen.

Foto: FC 08 Homburg

HOMBURG1: Um gegen die Gegner zu bestehen, braucht es eine entsprechende Spielphilosophie. Was dürfen die Zuschauer in der kommenden Runde für einen Fussball unter Jürgen Luginger erwarten?

Jürgen Luginger: Wir müssen schon damit rechnen, dass der Gegner öfters tief stehen wird. Da müssen wir dann Lösungen finden und geduldig sein. Und einfach ein hohes Spieltempo über die 90 Minuten auf den Platz bringen. Und wenn wir dann die Möglichkeit haben, schnell umzuschalten, das auch entsprechend  tun. Wenn uns der Gegner in der Defensive beschäftigt und wir die Räume haben: da müssen wir die Situation erkennen. Aber wir werden wohl mehr gefordert sein, Lösungen im Offensivspiel zu finden.

HOMBURG1: Entspricht das auch ihrem grundlegenden Verständnis von Fussball?

Jürgen Luginger: Wir wollen schon dominant spielen. Wobei sich dominant immer etwas doof anhört. Aber wir wollen schon das Spiel bestimmen und uns nicht nach dem Gegner richten. Wir wollen vorne attackieren, dem Gegner wenig Ballbesitz lassen – das ist das Spiel, welches wir machen wollen. Schlussendlich muss die Mannschaft das dann umsetzen.

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