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Für Anja Kosbar vom 1.BC Homburg war es eine erfolgreiche Woche. Am vergangenen Dienstag wurde sie vom Stadtverband für Sport für ihre Leistungen als Homburg´s „Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet. Bei der Deutsche Meisterschaft im Oktober 2016 in Wismar holte die 19-jährige Boxerin in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm bei den Frauen den Titel. Nun war sie am Donnerstag auf Einladung von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind zu Gast im Rathaus. Dort trug sie sich in das „Goldene Buch“ der Kreisstadt ein.

Anja Kosbar, 1.BC Homburg
Anja Kosbar, 1.BC Homburg

Zur Zeit geht die freiwillig Wehrdienstleistende allerdings an Krücken. Seit Anfang November ist sie bei der Bundeswehr und hat sich kurz vor Weihnachten bei einer Übung im Rahmen der Grundausbildung einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Bis sie wieder ins Training einsteigen kann, entscheidet sich Anfang Februar bei einem Besuch im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz. Ihr Trainer David Kühn sieht großes Potential in der Boxerin: „Sie ist sehr ehrgeizig und hat eine gute Veranlagung. Dazu kommt ihr Trainingsfleiss und eine top Motivation.“ Das zeigt sich auch in ihrer bisherigen Kampfbilanz mit sechs gewonnen Kämpfen und zwei Niederlagen. Hinzu kommen noch erfolgreiche Sparringsrunden und Kämpfe die vom Verband nicht offiziell gewertet werden. Auf die launige Frage von Oberbürgermeister Schneidewind, ob sie sich auch mal eine blutige Nase geholt habe, antwortet Anja Kosbar mit einem Lachen: „Bisher hatte ich erst zweimal Nasenbluten, weil ich immer gewonnen habe.“

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Ihr Talent zeigt sich in der Berücksichtigung im deutschen Bundeskader und das sie auch beim Bundestrainer keine Unbekannte ist. So scheint eine Olympiateilnahme 2020 oder 2024 möglich, wie Trainer David Kühn erklärt: „Sie hat alle Perspektiven und ist im richtigen Alter.“ Ab Februar ist die Boxerin am Bundeswehrstandort in Zweibrücken stationiert und kann, wenn sie sich von ihrer Verletzung erholt hat, wieder regelmäßig beim 1.BC Homburg trainieren. Zusätzlich ist eine Sportförderung bei der Bundeswehr beantragt. „Damit wäre natürlich eine optimale sportliche Förderung von Anja gegeben.“ so Kühn. Auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind zeigte sich stolz auf die Leistungen: „Diese deutsche Meisterschaft ist schon eine besondere Hausnummer. Der Eintrag ins Goldene Buch unserer Stadt zeigt auf, welchen Stellenwert die Stadt diesem sportlichen Erfolg beimisst.“

Kommentar

Daniel Keller

Auch wenn die Leistung von Anja Kosbar aller Ehren wert ist – als Deutsche Meisterin ist sie nichts weniger als die beste Sportlerin in ihrer Disziplin – stellt sich die Frage, wie nach dem Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt mit den anderen Titelträgern umgegangen werden kann. Immerhin konnten im vergangenen Jahr insgesamt sechs Sportlerinnen und Sportler aus Homburg in ihrer Sportart den Erfolg “Deutscher Meister” erringen und wurden bei der Sportlerehrung am vergangenen Dienstag entsprechend gewürdigt. Mit Lea Schäfer hat man sogar eine weitere Deutsche Meisterin. Da sie ihren Sport zur Zeit nicht als Vereinsmitglied ausübt, verhinderten die derzeitigen Kriterien eine offizielle Ehrung im Rahmen der Veranstaltung. Das ist schon ärgerlich genug. Nicht falsch verstehen: Homburg kann auf seine Sportlerinnen und Sportler stolz sein! Sie sind ein Aushängeschild für die Kreisstadt und machen durch ihre Erfolge auch Werbung für Spitzensport aus dem Saarpfalz-Kreis. Das sollte man entsprechend honorieren – gleichermaßen. Vielleicht gelingt im nächsten Jahr, wie von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind angekündigt, ein Empfang mit allen Titelträgern im Rathaus.

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