Am Donnerstag, 17. Mai 2018, veranstaltet die Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum eine Gastvorlesung mit der Zahnärztin Dr. Gisela Tascher. Die Referentin forscht zur Rolle der Heilberufe während der NS-Diktatur und wird an diesem Abend über die Anfänge der Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen in Deutschland und die Gleichschaltung der Zahnärzte während des NS-Regimes berichten.
Dr. Tascher promovierte 2007 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit dem Thema „Die Entwicklung des Gesundheitswesens im Saargebiet und Saarland von 1920-1956 im Spiegel der machtpolitischen Verhältnisse“. Im Jahr 2010 wurde die überarbeiteten Fassung ihrer Promotionsarbeit im Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, unter dem Titel „Staat, Macht und ärztliche Berufsausübung 1920-1956 – Gesundheitswesen und Politik: Das Beispiel Saarland“ publiziert. Sie hat zahlreiche Aufsätze zum Thema „Medizin und Nationalsozialismus“ veröffentlicht. Für diese Arbeiten wurde sie 2013 mit der Ehrennadel der Bundeszahnärztekammer, 2015 mit dem Herbert-Lewin-Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus und 2016 mit der Carl-Erich-Alken-Medaille der Ärztekammer des Saarlandes ausgezeichnet. Sie arbeitet als niedergelassene Zahnärztin im Saarland. Dr. Tascher engagiert sich bei der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) im Arbeitskreis Ethik sowie im Arbeitskreis Geschichte der Zahnheilkunde, zudem ist sie Mitglied im Historischen Verein für die Saargegend.
Die Veranstaltung findet um 18:15 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Biochemie (Geb. 45) am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg statt. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen.