Der FCH hat eine sehr ordentliche Vorbereitung gespielt. Neben recht lockeren Testspielsiegen gegen unterklassige Mannschaften, wusste die Luginger-Elf auch gegen stärkere Gegner zu überzeugen und präsentierte sich schon früh in einer starken Form. Auch wenn die Generalprobe ergebnistechnisch etwas holprig verlief und erst in der Schlussminute der Treffer zum 1:0 fiel, konnten die Grün-Weißen mit einem Erfolgserlebnis in die letzte Trainingswoche vor dem Saisonauftakt vor heimischen Publikum am kommenden Samstag (14:00 Uhr) gegen den FC Bayern Alzenau gehen. Doch wo steht der FCH und wie stark ist der Kader eigentlich? Wir haben uns die Mannschaft der Grün-Weißen angeschaut und uns an eine Analyse gewagt…
An Abgängen wiegt die Demission von Innenverteidiger Alexander Hahn gen Essen sicherlich am schwerwiegendsten. Ersetzen soll ihn Stefano Maier, der von Viktoria Köln ins Saarland wechselte. Dazu gesellen sich für das defensive Zentrum Jan Eichmann, der sich durch eine starke Vorbereitung durchaus Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen darf, und Neuzugang Maurice Springfeld. Im Tor ist David Salfeld, trotz starker Konkurrenz in Person von Matthias Köbbing und Back-up Mark Redl, gesetzt, gehört zu den Besten seines Fachs in der Regionalliga. Auf der linken Außenverteidigerposition dürfte kein Weg an Maurice Neubauer vorbeigehen, ebenso wie an seinem Pendant auf der gegenüberliegenden Seite, Tim Stegerer. Druck auf die gesetzten Spieler sollen Nachwuchstalent Stefan Bosle und Luca Plattenhardt machen. Plattenhardt hat schon in der vergangenen Spielzeit gezeigt, dass er eine Alternative darstellen will.
Im Sturm stehen mit Marcel Carl und Damjan Marceta zwei Spieler zur Verfügung, die qualitativ sicherlich einen Anspruch auf einen Stammplatz in der Offensive geltend machen. Dazu kommt der flinke Loris Weiss, der sich sowohl im Angriff, als auch im Mittelfeld zu Hause fühlt. Sicherlich eine interessante Ausgangssituation. Auch für Patrick Dulleck, der in seinen bisherigen zwei Spielzeiten im grün-weißen Dress unangefochten den Platz im Sturmzentrum einnahm, sich nun aber gegen starke Konkurrenz durchsetzen muss – auch wenn alle drei Alternativen freilich einen anderen Spielertypus verkörpern. Die Frage wird aber zunächst lauten, wer mit Dulleck das Sturmduo bildet. Dabei dürfte Marcel Carl die Nase aktuell vorn haben.
Das Prunkstück der Grün-Weißen wird wohl das Mittelfeld sein. So mag es auf den jeweiligen Positionen sicherlich individuell stärkere Spieler in der Liga geben, aber nur wenige Mannschaften dürften in der Breite so stark aufgestellt sein. So kann der FCH sein Mittelfeld komplett austauschen oder die Spieler auf den Positionen rotieren, ohne großartig an Qualität einzubüßen. Auf eine lange Saison gesehen nicht die schlechteste Ausgangssituation. Auch wenn Christian Telch, zumal Kapitän, im defensiven Mittelfeld zunächst gesetzt sein dürfte, steht mit Serkan Göcer eine interessante Alternative parat. Spätestens wenn Daniel di Gregorio nach seiner Verletzung wieder einsatzbereit und zu alter Form finden sollte, hat Trainer Jürgen Luginger die Qual der Wahl.
Ein ähnliches Bild im offensiven Mittelfeld: Jannik Sommer, Ihab Darwiche, Thomas Steinherr, Patrick Lienhard, Christopher Theisen können nahezu jede Position ausfüllen und würden sicherlich jeder Mannschaft der Liga gut zu Gesicht stehen. So können die Spieler auch während einer Partie die Seiten wechseln und den Gegner vor neue Aufgaben stellen. Dazu kommt Edeltechniker Sven Sökler und Michael Müller, die aber sicherlich vornehmlich in der zweiten Mannschaft zu ihren Einsatzzeiten kommen werden, auch wenn Sökler in der Vorbereitung mit starken Leistungen aufhorchen ließ. Somit kann Luginger auch in der Offensivabteilung flexibel reagieren und Ausfälle adäquat kompensieren.
