Bild: Stephan Bonaventura
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Kirche muss Spaß machen, sie darf nicht zu ernst sein. Dass genau das möglich ist, bekam man bei der diesjährigen Ausgabe des Open-Air-Gottesdienstes auf dem Historischen Marktplatz in Homburg wieder einmal positiv zu spüren.

Gott muss ein Auge auf Homburg geworfen haben. Das glaubten an Mariä Himmelfahrt dieses Jahr sicher einige der vielen Teilnehmer des Gottesdienstes. Püntlich zu Beginn ließ sich die Sonne blicken und erstrahlte den Marktplatz in sanften Sonnenschein. Beste Voraussetzungen für den ökumenischen Gottesdienst, der an diesem Tag erneut gefeiert wurde. Ein ökumenischer Gottesdienst, das bedeutet, dass sich Menschen unterschiedlicher Konfessionen ohne Eucharistiefeier bzw. Abendmahl zum gemeinsamen Gebetsgottesdienst zusammenfinden. Gehalten wurde der Gottesdienst in diesem Jahr wieder von den Geistlichen Pfarrer Dr. Dr. Stefan Seckinger , Diakon Dr. Ulf Claßen und der Stadtpfarrerin Petra Scheidhauer. „Ich finde das eine super Gelegenheit, dass Kirche rausgeht und sich unter die Menschen mischt. Es kommt wie man sieht gut an und ist auch ein gutes Zeichen für unsere innerkirchliche Verbundenheit. Die Echos der Leute sagen mir, dass man begeistert ist, dass wir so gut kooperieren und auch harmonieren. Die Menschen staunen sogar darüber, dabei ist das für uns Kirchenleute eigentlich schon ewig Praxis“, erzählt uns die evangelische Stadtpfarrerin Scheidhauer.

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Diakon Dr. Ulf Claßen , Stadtpfarrerin Petra Scheidhauer und Pfarrer Dr. Dr. Stefan Seckinger (v.l.n.r.) freuen sich über den großen Zuspruch der Bevölkerung

Das Konzept dieses Gottesdienstes gibt es auch hierzulande schon länger. Im Ortsteil Bruchhof-Sanddorf finden beispielsweise im Jahr mindestens fünf ökumenische Gottesdienste statt, zwei davon erlebbar auf dem Dorfplatz. In Homburg selbst gibt es ihn an Pfingsten und auch die Nacht der Kirchen begeht man gemeinsam. Auch auf katholischer Seite sieht man in dieser Gottesdienstversion ein überaus funktionierendes Konzept. „Wir müssten solche Gottesdienste noch viel öfter haben, nur ist es manchmal auch nicht einfach dies zu organisieren. Aber die Ökumene und in die Öffentlichkeit rauszugehen ist auf jeden Fall ein gute Sache. Auch mit schwungvollen Liedern so wie heute, das ist die Richtung, die wir mit beiden Kirchen angegehen müssen“, sagt Pfarrer Dr. Dr. Stefan Seckinger. Er ist Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde Kaiserslautern und Homburg und war von Anfang an in das Projekt involviert.

Entstanden ist der Open-Air-Gottedienst aus einer Idee im Hause Dr. Theiss Naturwaren. Bereits vor knapp 8 Jahren kam man hier auf Pfarrer Dr. Dr. Seckinger zu. Dieser zeigte sich direkt begeistert. Bei den folgenden Planungen suchte man dann auch nach der perfekten musikalischen Untermalung. Die liefert seitdem der bekannte Drummer und leidenschaftliche Musiker Elmar Federkeil. Zusammen mit internationaler Besetzung setzte er mit seiner Band und mitreissenden Gospel-Klassikern der Veranstaltung „das i-Tüpfelchen“ auf.

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Selbst wenn der Morgen an Mariä Himmelfahrt mit Regen begann, war der Gottesdienst auch in diesem Jahr wieder prächtig besucht und die Besucher klatschten Beifall und sangen begeistert mit. Das freute auch Unternehmer Giuseppe Nardi, der mit Dr. Theiss Naturwaren die Veranstaltung der Interessengemeinschaft Homburger Altstadt e.V. wesentlich unterstützt. „Ich denke, dass auch der liebe Gott diesen Termin in seinem Terminkalender stehen hat und Petrus anweist rechtzeitig für gutes Wetter zu sorgen. Es macht einfach Spaß zu sehen wie sich die Menschen hier versammeln um auch mal eine etwas andere Art von Kirche zu erleben. Es ist wirklich schön, dass die Geistlichen von beiden Konfessionen hier engagiert zu Werke gehen und somit den Menschen viel Freude bereiten“, sagt Nardi.

Tradionell wurden am Ende des ökumenischen Gottesdienstes Kräuter gesegnet und man konnte Rosmarinbäumchen und Kräutersträuße gegen eine Spende zugunsten eines guten Zwecks erwerben. In diesem Jahr kommen die Spenden dem Zirkuspädagogischen Angebot der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Homburg mit dem Clown Lolek zugute. Die Kinder und Jugendlichen erlernen hier während ihres mehrwöchigen Aufenthaltes Grundkenntnisse in zirzensischen Künsten (z.B. Zauberei, Jonglage, Clownerie, Einradfahren, Scherben laufen,..). Die Mitarbeit in der Zirkusgruppe spricht sowohl die kognitiven als auch die emotionalen und motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer an. Das Projekt, das die Kinderhilfe Saar e.V. seit 18 Jahren trägt, ist seit Beginn ein Erfolg und wird zu 100% durch Spenden finanziert.

Man kann sich sicher sein, dass dieser Gottesdienst auch im nächsten Jahr wieder eine Forsetzung erfährt und die Menschen aus dem ganzen Umkreis auf den Marktplatz zieht.

Impressionen vom Gottesdienst:

 

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