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Dämmerndes Licht umhüllte die roten Sessel im Saal drei des Homburger Eden-Kinos. Wo sonst Blockbuster aus Hollywood die Menschen bildgewaltig fesseln, tat dies an jenem Abend die saarländische Autorin Martina Straten. Sie stellte in ihrer Lesung ihr neuestes Werk „Blau, blau, tot die Frau“ vor. Unter den Gästen auch Veranstalter Burger selbst mit seiner Frau Kristin Burger und Erfolgsautor Vincent Kliesch, der mittags sein Buch „Auris” promotete. „Was ich hier lese, ist nicht „Bibi und Tina““, sagte Straten direkt zu Anfang. Das Publikum wußte worauf es sich einließ. Im Buch geht es um die Jagd nach einen grausamen Vergewaltiger. Zwischen den Lesepassagen gab die Autorin ihren Zuhörern immer wieder viele Hintergrundinformationen zu der Entstehungsgeschichte des Buches und auch in ihre eigene Gedankenwelt. Welche Opferarten gibt es und wie reagieren diese Opfer auf einen ganz bestimmten Tätertyp? Recherchen für einen Thriller sind oft nicht gerade leichte Kost und so harrten die anwesenden Fans ihrer Stimme und versanken geradezu in der tiefschwarzen Welt des Thrillers. Es ist genau dieses Konzept, welches ein Lesefest wie die HomBuch ausmacht und was es von der Konkurrenz unterscheidet.

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Fantasystimmung durch die Schüler gabs im Johanneum schon am Eingang für die Besucher zu spüren

Der Sonntag stand dann unter anderem im Zeichen der richtig großen Lesungen. Diese spielten sich wie im Jahr zuvor schon, in der Aula des Gymnasium Johanneums ab. Morgens fanden sich Fantasyinteressierte zu einem „Special“ mit den Szenegrößen Markus Heitz und Michael Peinkofer ein. Begrüßt wurden die Gäste bereits am Eingang von Schülerinnen und Schülern des Seminarfachs „Darstellendes Spiel“, die extra für diesen Tag in die Rollen bekannter Protagonisten aus den Büchern der Autoren geschlüpft waren. Wir entdecken beispielsweise die Aufständigen des Widerstandes aus Peinkofers „Phönix: Widerstand“ und auch ihren Gegenspieler aus dem Lager der Maschinen. „Die Kostüme haben wir teilweise aus dem Theaterverleih und vieles auch selbst zusammengesucht“, erzählen uns die Schüler. Drinnen bekommen die Gäste dann die volle Ladung Fantasy und Information. Die HomBuch hat den Vorteil, dass man mit den Autoren ins Gespräch kommen soll und so stellen sich die beiden symphatischen Schriftsteller über lange Zeit den unzähligen Fragen im Publikum. Wie sieht der Tagesablauf eines Autors eigentlich aus, welche Fehler kann man als Nachwuchsautor machen und wie entstehen genau die Geschichten? Dieser Morgen machte wirklich Spaß.

Bestsellerautor Markus Heitz (l.) las an diesem Morgen zusammen mit Schriftsteller Michael Peinkofer (r.)

Nur eine Stunde nach dem Ende des Fantasy-Specials wurde das Johanneum dann zum „Tatort“. Der bekannte Schauspieler und Fernsehkommissar Miroslav Nemec betrat die volle Aula, ließ sich noch kurz mit Fans fotografieren und setzte sich dann an seinen Tisch um aus seinem mittlerweile zweiten Buch „Kroatisches Roulette: Mein zweiter Fall“ vorzulesen. Während der Pause konnte man sich am Stand der Buchhandlung Welsch mit Büchern des Autors versorgen. „Sowohl hier im Johanneum als auch im Saalbau selbst, gibt es im Umfeld der Lesungen immer einen richtigen Hype. Das merken wir direkt und dann wird auch viel gekauft“, sagt uns Claudia Germann von der Buchhandlung Welsch. Nach der Lesung von Nemec, kommt er gutgelaunt zum Stand zur Signierstunde und die Fans stehen Schlange.

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Mittlerweile ist es 16:00 Uhr und die Messe geht langsam dem Ende entgegen. Im großen Saal im Saalbau begegnen wir dann noch Schauspielerin Janine Kunze. Kaum ein Platz ist mehr frei, das Interesse ist groß. Heute ließt sie aus ihrem Buch „Liebling, ich habe die Kinder verschenkt: Wie wir den Familienwahnsinn als Paar überstehen“. Sie wirkt absolut locker, ohne jegliche Starallüren. Egal wen man an diesem Wochenende trifft, allen ist eines gemein: Sie sind gerne in Homburg, gerne ein Teil der HomBuch. Nächstes Jahr feiert die Messe ihr 10jähriges. “Gibt es schon Wunschkandidaten?”, fragen wir Ulrich Burger. „Torsten Sträter und Max Mutzke hätte ich mal gerne hier in Homburg.“

Janine Kunze war sichtlich gut gelaunt bei ihrer Lesung

Bewegtbild von der HomBuch 2019:

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