Am letzten Samstag fand die Mitgliederversammlung der Jagdgenossenschaft Höchen statt. Jagdgenossen sind die Eigentümer von Grundstücken, die im Außenbereich einer Gemeinde liegen und im Grundflächenverzeichnis eingetragen sind. Flächen im Ortsinnern, wie Höfe, Gärten, fest eingezäunte Grundstücke zählen nicht dazu. Die Jagd ist natürlich auch nur im Außenbereich zulässig. Jagdgenossenschaften sind in Deutschland Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Jagdvorsteher Karl-Heinz Klein konnte 21 Jagdgenossen begrüßen, die eine Fläche von fast 140 Hektar Land vertraten. Das war seit vielen Jahren die beste Beteiligung an der jährlichen Versammlung. Geschäftsführer Heiner Scherer führte hierüber detailliert Buch. Zugleich vertrat Förster Heiner Scherer seinen Arbeitgeber den SaarForst Landesbetrieb, der anteilmäßig die größte Fläche im Revier besitzt. Ortsvorsteherin Eva-Maria Scherer repräsentierte die Stadt Bexbach, die auch zu den bedeutenderen Grundstücksbesitzern zählt. Anwesend war selbstverständlich auch Jagdpächter Helmut Steitz, der seit mehr als 40 Jahren Vertragspartner ist. Gerhard Steitz, Landwirt auf dem Feilbacherhof und ebenfalls Jagdgenosse in Höchen, übt im Nachbarrevier Jägersburg das Ehrenamt des Jagdvorstehers aus. Mit Ralf Junker, Peter Herrmann, Nicola Herrmann, Jacob Steitz und als Ehrengast Friedel Schmitt waren Jäger aus dem Team um Helmut Steitz Gast in der Versammlung.
Karl-Heinz Klein ging auf Pressemeldungen ein, die von Infektionskrankheiten wie Afrikanische Schweinepest und Aujeszkysche Krankheit berichteten, die besonders Wildschweine und Jagdhunde gefährden. Nach Besprechung der üblichen Tagesordnungspunkte wie Niederschrift letzte Versammlung, Kassenbericht, Haushaltsplan 2018, wurde ein Antrag behandelt, der zu Beginn der Versammlung durch einstimmige Abstimmung als Erweiterung auf die Tagesordnung gesetzt worden war. Jacob Steitz, ein 23 Jahre junger Mann, Student der Agrarwirtschaft, Enkel von Helmut Steitz, beantragte die Aufnahme als Mitpächter in den bestehenden Jagdpachtvertrag. Seinem Großvater stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Jacob Steitz besitzt seit 5 ½ Jahren den Jagdschein und es zieht ihn in freien Stunden ins Revier. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Schließlich berichteten Helmut Steitz und Ralf Junker über den Wildbestand an Niederwild, Rotwild und Schwarzwild. Leider musste Ralf Junker auch einen erheblichen Missstand ansprechen: Lebensmittel wie Brot, Gemüse, Obst werden in teils großer Menge im Gelände „entsorgt“. Die Jäger sehen hierin eine erhebliche Infektionsgefahr für Wildtiere und sie appellieren, dass solch unüberlegtes Tun unterbleiben sollte.
Die Versammlung endete mit einem gemeinsamen Essen, das Helmut Steitz mit Wildschweinfleisch sponserte, und das von Ludwig Angerer delikat zubereitet wurde.
Quelle: Jagdgenossenschaft Höchen