Auch das Wetter kann einen großen Einfluss auf Allergiker haben. Zwar verbessert Regen grundsätzlich die Luftqualität, da er die Luft von Pollen und anderen Schadstoffen reinigt. Bei starkem Regen und Gewitter tritt jedoch ein gegenteiliger Effekt ein: Die Pollen quellen durch den Regen auf, werden aus größerer Höhe auf den Boden geschleudert, platzen dort und geben so eine hohe Konzentration an allergieauslösenden Stoffen, sogenannte Allergene ab, die vom Wind umhergewirbelt und vom Menschen eingeatmet werden. Bei starkem Regen empfiehlt es sich daher, lieber in geschlossenen Räumen zu bleiben und auch nach Abklingen des Regengusses noch ca. 30 Minuten abzuwarten, bis sich die Allergene verzogen haben.

Während der Heuschnupfenzeit ist der Körper eines Allergikers auf Hochtouren damit beschäftigt, die ungebetenen Eindringlinge zu bekämpfen. Eine zusätzliche Belastung durch Sport im Freien ist in diesen Fällen kontraproduktiv. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Bei hoher Pollenbelastung sollte man also lieber auf starke körperliche Aktivität im Freien verzichten und den Sport nach innen verlegen. Auch abrupte Wechsel zwischen Ruhe und Belastung sollten vermieden werden, weil die Atemwege empfindlich reagieren könnten. Das heißt: Vor dem Workout das Aufwärmen nicht vergessen und anschließend mit einem Cool-down wieder runterkommen.

Was viele nicht wissen: Die Allergene von Pollen können jenen in Lebensmitteln sehr ähnlich sein. So ähnlich, dass das Immunsystem sie nicht unterscheiden kann. Dieses als Kreuzallergie bekannte Phänomen führt dazu, dass Betroffene beim Verzehr von rohen Äpfeln, Nüssen oder anderem Kern- und Steinobst einen Juckreiz an Gaumen, auf der Zunge oder den Lippen verspüren. Kreuzallergien entstehen am häufigsten aus einer Allergie gegen sogenannte Frühblüher wie Birke, Erle oder Hasel. Ganz verzichten müssen Allergiker aber nicht unbedingt. Die Verträglichkeit von Äpfeln kann von der Sorte abhängen. Als Grundregel gilt: Alte Apfelsorten werden von Allergikern tendenziell besser vertragen. Zudem zerstört Hitze die allergieauslösende Komponente des Apfels. Deshalb vertragen viele Allergiker Apfelkuchen oder Apfelmus meist ohne Probleme.

Wenn die aktuellen Reiseeinschränkungen wieder gelockert sind, lohnt sich ein Urlaub am Meer oder in den Bergen – denn so kann man der Pollenbelastung gut entkommen. Das Hochgebirge ab 2.000 Metern eignet sich generell zum Aufatmen, weil dort weniger Bäume gedeihen. Und weil die Gräserblüte in den Alpen zwar intensiv, aber sehr kurz ist, ist die Luft in Höhen ab 1.400 Metern ab Juli vergleichsweise pollenarm.

Auch in Deutschland kann man allergiefreundlich Urlaub machen: Die Stiftung ECARF (European Center für Allergy Research Foundation) hat heilklimatische Kurorte zertifiziert, die sich für Allergiker eignen, z. B. die Nordseeinseln Borkum und Helgoland. Ein paar Regeln gibt es beim Reisen dennoch: Gräser- und Getreideallergiker sollten nicht von April bis Juni in Mittelmeerländer reisen, gleiches gilt für Nordeuropa in Juni und Juli. Für Birkenpollenallergiker ist Skandinavien mit seinen vielen Birken bis in den Sommer hinein tabu. Dafür finden sie Südwesteuropa, am südwestlichen Mittelmeer oder auf den Kanarischen Inseln pollenarme Luft. Und: Am meisten lohnt sich der Urlaub grundsätzlich dann, wenn man durch die Auswahl des Zeitraums der stärksten Pollenflugzeit zu Hause aus dem Weg gehen kann.

Quelle: www.presseportal.de

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