ZDK-Vorstand Arne Joswig zeigt an seinem Autohaus den QR-Code, der in die Luca-App eingescannt wird Foto: ProMotor/Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

Autohäuser schließen und das Potenzial vorhandener digitaler Lösungen nicht nutzen – aus Sicht des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist das unverantwortlich. Im Luca-System, das der Musiker Smudo (Die Fantastischen Vier) mitentwickelt hat, sieht ZDK-Präsident Jürgen Karpinski ein geeignetes Mittel für die Autohäuser und Kfz-Betriebe, den Autokauf in Corona-Zeiten noch sicherer zu machen.

Voraussetzung dafür: Die Gesundheitsämter müssen jetzt bundesweit sehr schnell in das System eingebunden werden. Denn die App befindet sich bereits an vielen Orten im Einsatz. Das Einscannen eines QR-Codes beim Besuch eines Geschäfts und die verschlüsselte Übertragung der Kontaktdaten an das jeweilige Gesundheitsamt funktionieren problemlos. Auch der Datenschutz ist gewährleistet. Denn jeder als Kontaktperson identifizierte Nutzer stimmt zunächst per TAN-Eingabe der Verwendung seiner Daten zu. “Wir wollen zum möglichst flächendeckenden Einsatz von Luca beitragen”, sagt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. “Wir brauchen die schnelle Öffnung aller Autohäuser, und zwar sofort. Vielen Betrieben geht die Luft aus, und auch Arbeitsplätze sind bedroht, weil der stationäre Autohandel größtenteils immer noch geschlossen ist oder nur eingeschränkt öffnen darf.”

Das Robert-Koch-Institut bewerte das Infektionsrisiko im Einzelhandel allgemein als “niedrig” (Platz 13 unter 17 untersuchten Settings). Auch der Autohandel liege damit nur eine Stufe über den Zusammenkünften im Freien. “Mit den großen Verkaufsflächen in Relation zu den vergleichsweise geringen täglichen Kundenkontakten ist der Autohandel prädestiniert für die bundesweite sofortige Wiedereröffnung”, betont der ZDK-Präsident. “Wir fragen uns, was noch passieren muss, damit das erlaubt wird.” Die Luca-App sei ein weiterer wichtiger Baustein im Bemühen, eine einfache, sichere digitale Kontaktnachverfolgung zu realisieren. “Jetzt müssen mit Hochdruck die Gesundheitsämter bundesweit in dieses System eingebunden werden”, fordert Karpinski.

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