Die Gewerkschaft der Polizei im Saarland (GdP) spricht sich für die Einführung der sogenannten Monocam auf saarländischen Straßen aus. Hierdurch ließen sich Unfälle infolge der Ablenkung von Fahrern durch die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer deutlich reduzieren.
Der massive Personalabbau bei der saarländischen Polizei in den vergangenen Dekaden habe sich auch spürbar im Bereich der polizeilichen Verkehrsüberwachung niedergeschlagen. „Fährt man mit offenen Augen durch die saarländischen Straßen, scheint das Smartphone in der Hand inzwischen selbstverständlicher zu sein als das Betätigen des Blinkers“, so der Landesvorsitzende der GdP, Andreas Rinnert.
Im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes hatte Rheinland-Pfalz die Technik bereits Mitte 2022 in Mainz und Trier getestet. Hierbei konnte ein Rückgang der „Ablenkungsverstöße“ und somit ein spür- und messbarer präventiver Effekt verzeichnet werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts will unser Nachbar die Monocam nun landesweit in den Regelbetrieb der Verkehrsüberwachung überführen.
Die Monocam überwacht den fließenden Verkehr aus einer erhöhten Position. Mithilfe einer KI-gestützten Software erkennt die Technik hierbei Mobiltelefone im Bereich des Fahrers sowie eine entsprechende Handhaltung. Die Kamera löst daraufhin die fotografische Dokumentation aus. Speziell geschulte Polizeibeamtinnen und -beamte bewerten im unmittelbaren Anschluss den festgestellten Verstoß. Die Monocam wird bereits von der niederländischen Polizei eingesetzt.
Aus Sicht der GdP wäre der Einsatz der Monocam eine moderne und zeitgemäße Möglichkeit, um auf dem Weg der „Vision Zero“ (Anm.: keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr) bei der Verkehrsüberwachung Repression & Prävention zu kombinieren. Die Einführung neuer Technik dürfe jedoch nicht zu weiteren Personaleinsparungen bei der polizeilichen Verkehrsüberwachung führen. Denn ein wesentliches Element zur Risikominimierung sei die Entdeckungswahrscheinlichkeit – und die steigere man einzig durch mehr Personal und mehr Kontrollen. Rinnert: „Damit die ‚Vision Zero‘ nicht nur eine Vision bleibt!“