Im Juli 2020 ist in Deutschland der Bau von insgesamt 31 200 Wohnungen genehmigt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 1,8 % weniger Baugenehmigungen als im Juli 2019. Die alleinige Betrachtung der Monatsergebnisse kann dabei Schwankungen unterliegen. Denn für den Zeitraum Januar bis Juli 2020 hingegen ergibt sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg der genehmigten Wohnungen für die Wohn- und Nichtwohngebäude um 5,6 %. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Juli 2020 rund 26 700 Wohnungen genehmigt. Dies waren 2,7 % oder 700 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen nahm bei allen Gebäudearten bis auf die Zweifamilienhäuser ab. Bei den Zweifamilienhäusern stieg die Zahl der genehmigten Wohnungen um 300 oder um 15,1 % an. Bei den Einfamilienhäusern sank die Zahl der Baugenehmigungen um 4,4 % (400 Wohnungen) und bei den Mehrfamilienhäusern um 2,3 % (400 Wohnungen).
Bei den Nichtwohngebäuden, die im Juli 2020 genehmigt wurden, sank der umbaute Raum (Rauminhalt) gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0 % auf 21,3 Millionen Kubikmeter. Nichtwohngebäude sind zum Beispiel Fabrikgebäude und Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. In den Monaten Januar bis Juli 2020 stieg der umbaute Raum bei den Nichtwohngebäuden um 12,2 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum an.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen beziehungsweise noch nicht abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit wird durch die Entwicklung der Baufertigstellungen dargestellt.