Einen spielerischen Galaabend präsentierte der FC Homburg am Freitagabend vor 1820 Zuschauern im Homburger Waldstadion seinen Fans. Mit 5:1 (0:1) fegten die Grün-Weißen in ihrer Partie der Regionalliga Südwest den stark ersatzgeschwächten Tabellenzweiten Kickers Offenbach vom Platz. Überragend beim Siegerteam: Niclas Anspach, der mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von 18 Minuten in der zweiten Halbzeit den unglücklichen Pausenrückstand für den FC Homburg zum souveränen Sieg drehte.
„Heute Abend lief bei uns alles überragend zusammen. Wir hätten eigentlich schon in der ersten Halbzeit in Führung liegen können. Der Sieg war auch in der Höhe gegen dieses Spitzenteam aus Offenbach mehr als verdient”, jubelte Niclas Anspach, der in der Winterpause vom SSV Jahn Regensburg zum FCH gewechselt war, den Kameras entgegen. „Nach dem 0:1 zeigten wir die richtige Reaktion, haben weiter und super aufgespielt.” Schon nach sieben Minuten gingen die Offenbacher, die von rund 500 Fans lautstark unterstützt wurden, in Führung. Dimitrij Nazarov hatte aus halbrechter Position im Strafraum abgezogen. Bei der Abwehr des verdeckten Schuss sah Homburgs Torhüter Lukas Hoffmann unglücklich aus.
Der FCH hatte den Schock schnell verkraftet, bestimmte die Partie. FCH-Teamkapitän Mart Ristl zog den Ball aus guter Position knapp am Tor vorbei. 4:0-Ecken hatte der FCH wenig später bereits auf dem Konto, drängte auf den Ausgleich. Die nächste Chance hatte aber der OFC bei seinen ganz wenigen Angriffsversuchen durch Nazarov (24.). Wenig später hätte Minos Gouras ausgleichen können, als er einen Kopfball (25.) nicht genau traf. Und zwei Minuten später verfehlte Gouras erneut knapp den längst fälligen Ausgleich, den auch FCH-Torjäger David Hummel (29.) auf dem Kopf hatte.
Mit voller Wucht kamen die Grün-Weißen des FC Homburg aus der Halbzeitpause. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, da schlug Niclas Anspach zum ersten Mal (48.) zum 1:1 zu. Drei Minuten später nutzte Ansprach seine nächste Torchance zum 2:1. Nachdem Philipp Steinhart (54.) mit einem Kopfball das 3:1 verpasste, knallte Anspach (60.) aus 20 Metern die Lederkugel an die Latte. David Hummel (62.) verpasste die nächste hochkarätige Möglichkeit des FCH. In der 63. Minute machte es Anspach zum 3:1 besser. Kickers Offenbach sah nur noch zu, wie sich der FC Homburg weiter in einen Spielrausch steigerte.
4:1 durch Steinhart hieß es in der 67. Minute und zehn Minuten vor dem Spielende durfte sich auch Markus Mendler über ein Tor freuen. 5:1 hieß es für den FC Homburg nach 90 Minuten, nachdem der eingewechselte Patrick Weihrauch (Pfosten, 90.) sogar fast das halbe Dutzend an Treffern an diesem Abend vollgemacht hätte. FCH-Trainer Roland Seitz, unter dessen Regie der FC Homburg alle vier Heimspiele siegreich bestritten hatte, war überrascht, wie stark sich seine Mannschaft trotz der Unruhen sich gegen den Ligazweiten Offenbach zeigte: „Es war ein tolles und überragendes Heimspiel von uns. Trotz des Rückstandes, der aufgrund des Spielverlaufs in der ersten Halbzeit schon unglücklich aus unserer Sicht war, haben wir nachgelegt und uns für diese spielerische Dominanz mit fünf Toren belohnt.”
Klar, dass auch Seitz ein Sonderlob an Niclas Anspach verteilte. Nur schade, dass Anspachs Vertrag beim FC Homburg nach einem halben Jahr zum Juni 2025 endet. „Mal sehen, ob wir ihn halten können”, blickt Seitz voraus. „Dazu gehören ja auch zwei Seiten.” Niclas werde nach langer Spielpause in Regensburg nun mit wachsender Spielpraxis beim FC Homburg immer stärker, so der Homburger Cheftrainer.
Mit dem fulminanten Sieg über die Offenbacher Kickers festigte der FC Homburg Platz sieben in der Tabelle. Am kommenden Samstag geht es zum Bornheimer Hang nach Frankfurt, wo die Homburger um 14 Uhr beim FSV Frankfurt endlich nach langer Durststrecke auf fremdem Geläuf den ersten Auswärtssieg seit September des vergangenen Jahres wollen.
FC Homburg: Hoffmann – Steinhart, Kober, Kirchhof (72. Dombrowka), Steinmetz – Mendler (81. Jörg), Ristl (81. Littmann), Jansen, Gouras – Ansprach (85. Weihrauch), Hummel (81. Kalajdzic)
Tore: 0:1 Nazarov (7.), 1:1, 2:1, 3:1 alle Ansprach (48./52.,64.), 4:1 Steinhart (67.), 5:1 Mendler (80.)
Zuschauer: 1820
Schiedsrichter: Meik Heiker