Leon Petö (links) kommt zwar durch, aber sein Zuspiel findet keine Abnehmer im KSV-Strafraum. Foto: Hagen
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Auch nach vier Spieltagen wartet der FC Homburg in der Regionalliga Südwest weiter auf den ersten Sieg.

Nach enttäuschenden Leistungen kamen die Grün-Weißen, die eigentlich bei der Meisterschaftsvergabe ein ernstes Wort mitsprechen wollen, über ein mehr als mageres 1:1 (1:0) am Samstag vor nur noch 950 Zuschauern im Homburger Waldstadion gegen den KSV Hessen Kassel nicht hinaus.

FCH-Trainer Danny Schwarz war mehr als bedient nach dem Spiel: “Besonders in der zweiten Halbzeit haben wir nach vorne nicht mehr viel zustande gebracht.” Mehr als sauer zeigte sich der 48-Jährige über die vielen Fehlaktionen seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Mangelnde Kampfbereitschaft, Fehlpässe im Spielaufbau und dazu noch die wenigen klaren Torchancen in der Schlussphase der Partie versemmelt. Sauer und verärgert präsentierte sich Schwarz vor und auf seiner Trainerbank am Spielfeldrand. Da flog einige Male seine Wasserflasche wütend an die Bank. Schwarz wirkte ratlos über das nunmehr vierte Auftreten seines Teams in dieser Saison, das mit drei Punkten auf Platz 14 liegend wenigstens nicht mehr auf einem Abstiegsrang steht.

Ratlos und enttäuscht zeigte sich FCH-Trainer Danny Schwarz über den erneut desolaten Auftritt seiner Elf am Samstag beim 1:1 im Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel. Foto: Hagen

Dabei hatte seine auf zwei Positionen gegenüber dem mageren 0:0 in Mainz veränderte Elf einen optimalen Start. Im Angriff spielte wie erwartet Jacob Collmann für Jermain Nieschalke und für Amar Suljic durfte Leon Petö auf der linken offensiven Seite ran. Nach elf Minuten entschied der mehr als schwache Schiedsrichter Martin Wilke auf Foulelfmeter für den FC Homburg. Emanuel Mirchev soll Jacob Collmann im Strafraum gefoult haben. Eine Entscheidung, die Kassels Trainer Alexander Kiene auf die Palme brachte: “Wir haben uns das in der Halbzeitpause auf Video angesehen. Der Foulelfmeter war eine Fehlentscheidung.” Auch Danny Schwarz war sich dann auch nicht sicher, ob dieser Strafstoß nicht ein Geschenk für sein Team gewesen sei. Fernsehbilder am Abend bestätigten dann später die Aussage des Kasseler Trainers.

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Patrick Weihrauch verwandelte das “Elfergeschenk” zum 1:0 für den FC Homburg. Doch die Heimelf wurde nach 20 Minuten durchaus schwungvollen Spiels immer schwächer, ließ Kassel immer mehr die Spielkontrolle an sich nehmen. Die einzige nennenswerte Torchance für den FCH kam noch von einem Kopfball von Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff (37.) nach einem Eckball. Ansonsten sahen die enttäuschten Fans der Grün-Weißen spielerische Fußballmagerkost ihres Teams. Noch ließ die Homburger Defensive kaum etwas den Hessen zu. In der 31. Minute musste FCH-Keeper Tom Kretzschmar aber bei einem 20 Meter Schuss des Ex-Homburgers Maurice Springfeld auf der Hut sein. Fünf Minuten später Riesenglück für den FCH, denn der “heimfreundliche Schiri” übersah ein klares Handspiel von Tim Littmann im Strafraum.

Kein Durchkommen für Stürmer David Hummel gegen die Rot-Weißen aus Kassel. Überhaupt gelang dem bisher zweifachen Torschützen dieser Saison kaum etwas bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde. Foto: Hagen

Kassel hatte inzwischen auch in der zweiten Spielhälfte die Kontrolle von Spiel und Gegner übernommen und glich zum 1:1 durch einen Kopfball durch Benjamin Hadzic aus. Aus ganz wenigen Torraumaktionen machte Kassel den Ausgleich. Zwei Minuten nach diesem Tor verpassten David Hummel und Patrick Weihrauch auf der Gegenseite eine Herangabe von Leon Petö knapp. Danny Schwarz und sein Kollege auf der KSV Bank Alexander Kiene wechselte fleißig durch, aber das Spielniveau wurde und wurde nicht besser. Langeweile pur auf den Rängen, weil sich das Geschehen meistens im Mittelfeld abspielte.

Fehlpässe hier, Fehlaktionen dort, kurz gesagt: die Zuschauer sahen ein schwaches Regionalligaspiel. KSV-Trainer Kiene vermisste “mehr Mut nach vorne bei seinem Team, für mehr Torgefahr”, während sich Danny Schwarz, wie bereits erwähnt, immer ratloser und wütender vor und auf seiner Bank zeigte.

FCH-Trainer Danny Schwarz – Foto: Hagen

Der nächste Aufreger der Partie in der 83. Minute: Sercan Sararer wurde im Homburger Strafraum von Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff hart bedrängt. Kirchhoff spielte erst den Ball, dann fiel Sararer. Schiedsrichter Wilke ließ weiter spielen. Kassel wütete und Kiene meinte: “Wenn der FCH einen Elfer in der ersten Halbzeit für Nichts bekommt, war diese Aktion aber erst recht Strafstoß.” Wieder auf das Video geschaut kann man diesmal die Entscheidung des Unparteiischen aber nachvollziehen. Sararer reklamierte zu heftig bei Wilke über den nicht gegebenen Elfer, sah dafür zuerst Gelb und dann die Ampelkarte Gelb/Rot.

Der FC Homburg in Überzahl kam durch einen 20 Meter Schuss von Maximilian Jansen (88.), der vom kaum beschäftigten Torhüter Fanz Langhoff über die Latte gelenkt wurde, endlich zu seiner nächsten Torchance. Elfmetertorschütze Patrick Weihrauch versemmelte frei stehend in der fünften Nachspielminute aus sieben Metern den 2:1-Siegtreffer. Der Ball landete hoch über dem KSV-Kasten.

FCH-Coach Danny Schwarz ehrlich: “Das wäre wirklich des Guten zu viel gewesen, wenn dieser Lucky-Punch uns noch die drei Punkte beschert hätten. Das 1:1 geht in Ordnung, weil wir einfach schwach im zweiten Spielabschnitt auftraten.” So sah es auch der mehr als enttäuschte Homburger Torschütze Patrick Weihrauch. “Nach der schnellen Führung haben wir immer mehr nachgelassen. Wir sind auch schon in der ersten Halbzeit nie mehr richtig zu unserem Spiel gekommen, auch wenn wir am Ende sogar noch gewinnen hätten können.”

Die Fans der Grün-Weißen aus Homburg sind mehr als sauer. Danny Schwarz´ Trainerposten hängt ihrer Meinung nach an einem ganz dünnen Faden. Und wie steht der Vorstand zu der sportlich unbefriedigenden Situation? Der glänzt aktuell durch Abwesenheit. Sowohl der erste Vorsitzende Hans Gassert, als auch der zweite Vorsitzende Michael Koch, für den sportlichen Bereich zuständig, waren am Samstagnachmittag nicht im Waldstadion.

Und ob die Trainerdiskussion am kommenden Freitagabend ein Ende nimmt, wird sich zeigen, wenn der FC Homburg ab 19 Uhr in Dreieich beim Schlusslicht Eintracht Frankfurt II antritt und hier endlich den ersten Saisonsieg einfahren sollte. Ansonsten ist ein Trainerwechsel wohl unvermeidbar und erforderlich.

FC Homburg: Kretzschmar – Steinhart, Kober (46. Steinmetz), Kirchhoff, Littmann – Petö, Ristl (70. Jansen), Schmidt (54. Quirin), Weihrauch – Hummel (61. Nischalke), Collmann (71. Suljic)

Tore: 1:0 Weihrauch (FE 11.), 1:1 Hadzic (52.)

Zuschauer: 950

Schiedsrichter: Wilke

Gelbe Karten: Quirin, Nischalke – Zografakis, Hadzic, Sararer

Gelb/Rote Karte: Sararer (83.) wegen Reklamierens

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